BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1934
Juni 1934

Mittwoch, den 6. Juni 1934


Römer 7,18.19

Sehr wichtig für den Glaubenden ist es, daß er einerseits die gänzliche Untauglichkeit und Verdorbenheit seiner alten Natur erkennt, andererseits die unantastbare Reinheit und Gerechtigkeit seiner neuen Natur versteht. Die neue Natur ist von Gott, von oben her! Zu dieser klaren Unterscheidung will uns eben unser Abschnitt führen: Unser alter Mensch ist durchaus naturgebunden und sündengebunden – alles Guten bar, durchdrungen und beherrscht vom Sündengesetz und somit durchaus verdammungswürdig! Der neue Mensch dagegen ist das aus Gott geborene Leben in uns, welches uns bei unserer Bekehrung geschenkt wurde: „Ihr seid wiedergeboren – nicht aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem – durch das lebendige und bleibende Wort Gottes!“ (lies Johannes 3,6.7; Epheser 4,17-24) – Ja, es ist Gottes Wort, durch welches das neue Leben in mir erzeugt und geweckt wurde, es ist Gottes Wort, das mich auch klar zwischen dieser neuen Natur und dem alten, sündengebundenen Leben unterscheiden läßt: „Denn das Wort Gottes ist voll Leben und Kraft und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis daß es scheide Seele und Geist, Gelenke und Mark. Es ist ein Beurteiler der Gedanken und Absichten des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor Ihm unsichtbar, sondern alles liegt bloß und aufgedeckt vor den Augen Dessen, mit dem wir es zu tun haben!“ [Lies Psalm 139,1-12.23.24] – In diesem Lichte, das siebenmal heller ist als die Sonne, hat Paulus es längst erkannt, daß in ihm nichts Gutes wohnt, d.h. in seinem Fleische! – Sein innerer, sein neuer Mensch, will wohl das Gute; dieser neue Mensch hat Wohlgefallen an dem Gesetz Gottes und liebt den Willen Gottes! Aber noch ist er nicht frei, daß er praktisch das tun und ausführen könnte, was er als das Rechte erkennt: „Das Wollen ist bei mir vorhanden; aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht!“ Das Geheimnis des Sieges und der Kraft des neuen Lebens ist ihm noch nicht aufgeschlossen, so sehr auch seine erneuerte Seele danach suchen mag! Bisher ist es zu seinem größten Kummer noch so: „Das Gute, das ich will, tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich!“ Es verbindet mich ein starker Zug des Herzens mit dem Gesetz Gottes. Aber das innerlich Wohltuende, das in diesem Zuge waltet, macht mir das Geknechtetsein unter das gebieterische Sündengesetz, das in meinen Gliedern ist, um so unerträglicher! Ich kann dem Gesetz meines ureigenen zu Gott geschaffenen Wesens nicht Folge leisten! Eine fremde finstere Macht ist in mir und bindet mich an die Sünde! (Lies [Hiob 15,14-16;] Jesaja 64,7.8 [Luther 6.7]) – Wer diese verzweifelte Not – dieses Ringen des neuen Lebens um seine Existenz – diesen „Kampf ums Dasein“ des neuen Menschen nicht durchgekostet hat, der ist auch niemals zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes durchgedrungen, wie sie uns in Römer 8 vor Augen geführt wird! Der einzige Weg zu Römer 8 geht durch Römer 7!!

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