BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1934
Mai 1934

Dienstag, den 29. Mai 1934


2. Mose 19,7-25

Ganz gegen Seinen vorher beabsichtigten Gnadenbund muß Gott also das Volk unter Gesetz stellen, weil es so vermessen war, Gott Versprechungen zu machen, denen es selbst beim besten Willen nicht nachkommen konnte. [Vgl. 2. Kor. 3,5.6.] Gott kündigt Mose nun an, daß er im dunklen Gewölk Sich zu ihm herabneigen werde, damit das Volk höre, wenn Er mit ihm rede und dem Mose Glauben schenke. Da das Volk seine Unfähigkeit zu unvermittelter Gemeinschaft mit Gott gezeigt hatte, so muß Mose nun der Mittler zwischen dem Volk und Gott werden. Gott wollte ihn vor den Augen und Ohren des Volkes beglaubigen, und Mose wird der Empfänger und Vermittler der göttlichen Offenbarung im Gesetz. Zunächst soll er das Volk vorbereiten und heiligen auf die Gesetzesoffenbarung: „Am dritten Tage wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen.“ Mose mußte einen Zaun zwischen dem Volk und dem Berge errichten, welcher das Volk vom Besteigen und Berühren des Berges abhalten sollte, und zu ihnen sprechen: „Hütet euch sehr, auf den Berg zu steigen oder auch nur sein Äußerstes zu berühren! Denn alles, was den Berg anrührt, soll gewißlich gesteinigt oder erschossen werden: ob Vieh oder Mensch, es darf nicht leben!“ - Durch dieses Verbot sollte dem Volk ebensosehr seine eigene Unheiligkeit als die unnahbare Heiligkeit des Herrn, seines Gottes, in nachdrücklicher Weise zum Bewußtsein gebracht werden. [Lies Hiob 15,14-16; 25,4-6; Hab. 1,13a; Offenb. 4,8.] Wenn allerdings das besondere Zeichen des Lärmhorns ertönen würde, dann sollte das Volk den Berg hinan steigen [V. 13b]. Doch hierzu ist es nicht gekommen, denn durch das Herabsteigen Jehovas auf den Berg und durch die furchtbaren Begleiterscheinungen Seiner Gegenwart wurde Israel so erschüttert, daß es auf das Hören dessen, was Gott mit ihm reden wollte, verzichtete und in größter Todesfurcht Mose bat, die Verhandlungen mit Gott zu übernehmen! (Kap. 20,18.19; [5. Mos. 5,5].) Zunächst mußte das ganze Volk seine Kleider waschen und sich feierlich bereithalten auf den dritten Tag. [Zu Vers 15 vgl. 1. Kor. 7,5.] - Vers 16: Als der dritte Tag anbrach, war der Sinai in finstere Wolken gehüllt. Donner und Blitz schreckten, und übernatürlich starker Posaunenschall ertönte - vielleicht von Engeln hervorgebracht, von deren Myriaden umgeben Jehova auf den Sinai herabfuhr! (5. Mos. 33,2; Apgesch. 7,53.) -Mose führte nun das Volk aus dem Lager heraus - Gott entgegen! Feierlich nahm Israel Aufstellung am Fuß des Berges. „Der ganze Berg Sinai rauchte, da Jehova auf denselben herabstieg im Feuer; und der Rauch des Berges stieg auf wie der Rauch eines großen Schmelzofens! Dazu bebte der Berg sehr, und der Posaunenschall wurde fort und fort stärker. Mose redete mit dem Herrn, und Gott antwortete ihm im Donner.“ - Der Hebräerbrief sagt uns: „So furchtbar war die Erscheinung, daß selbst Mose, der dem Herrn doch so nahe stand, ausrief: Ich bin voll Furcht und Zittern!“ - Trotzdem durfte er noch näher zu dem Herrn hinaufsteigen, auf den Gipfel des Berges. [V. 20.] Hier empfing er die zehn Grundgebote, wie sie uns einige Verse später in Kapitel 20,1-17 wörtlich angeführt werden. Sodann sendet der Herr Seinen Knecht wieder hinab, um das Volk nochmals zu warnen, daß nicht unheilige Neugier - noch stärker als die Furcht - sie veranlasse, die Schranken zu durchbrechen und der göttlichen Offenbarung zu nahe zu treten; denn dann müßten viele von ihnen fallen! - Selbst die Priester, die Söhne Aarons bedurften der Mahnung, sich heilig zu halten, damit der Herr nicht in sie einbreche, d. h. sie zerschmettere [Lies 3. Mos. 10,3.] - Mose wendet ein, daß das Volk ja schon so ernstlich gewarnt sei und daß ja schon der trennende Zaun errichtet sei. Trotzdem wiederholt der Herr Seinen Auftrag: „Gehe, steige hinab!“ Hernach soll Mose mit Aaron zurückkehren in die Gegenwart des Herrn. - „Herr, die Dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen, denn ich habe auf Dein Wort geharrt. Laß mein Herz untadelig sein in Deinen Satzungen, damit ich nicht beschämt werde!

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