BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1934
März 1934

Donnerstag, den 22. März 1934


2. Mose 14,1-14

Wie wir schon sahen, befahl der Herr, Israel solle von Etham (Kap. 13,20) umkehren und in einem schmalen Tal westlich der Bitterseen nach Süden wandern bis an das Rote Meer. Der Herr läßt Seinen Knecht Mose zum voraus wissen, daß tatsächlich der Pharao von Ägypten es wagen werde, das ihm eben entronnene Israel zu verfolgen, wenn möglich einzuholen und in seine Sklaverei zurückzubringen. Er meint Israel fehle es an der rechten Führung; es wisse sich nicht zu helfen in der Wüste. So werde es ein Leichtes sein, die Israeliten einzufangen. Rasch zieht er Wagen und Reiter zusammen und jagt ihnen nach. Sobald Pharao sich von der Bestürzung über die Tötung der Erstgeburt erholt hatte, machte er sich klar, welch einen Verlust es bedeutete, Israel, dieses so nützliche Sklavenvolk, verloren zu haben. Mit 600 auserlesenen Kriegswagen, ja, mit seiner gesamten glänzenden Heeresmacht jagt der König von Ägypten den Israeliten nach. Die Schrecken jener Nacht, als alle Erstgeburt dem Todesengel anheimfiel, waren schnell vergessen; Pharaos Herz war gänzlich verstockt. Gott aber stand über allem und ließ auch diesen letzten Überfall über Israel kommen, weil Er sich verherrlichen wollte! – Wir tun hier einen Blick in die Weltregierung unseres Gottes. Kein Unternehmen von Menschen, und wären sie die gehässigsten Widersacher Gottes, geschieht, ohne daß der Herr sie es geheißen: „Ich will das Herz des Pharao verhärten, daß er Israel nachjage! Denn Ich will Mich verherrlichen an Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht!“ – In der Vernichtung ihrer gesamten Kriegsmacht und ihres Königs sollen die Ägypter die Macht des Gottes Israels kennenlernen. – Wie still, stark und getrost kann es doch das Herz aufrichtiger Kinder Gottes machen, wenn sie die feste Überzeugung in sich tragen, daß nichts ohne den Willen und die Zulassung ihres großen göttlichen Vaters geschieht, und daß Gott Sich auch in der endgültigen Vernichtung Seiner Feinde herrlich erzeigt! „Der Herr erhört dich am Tag der Bedrängnis; der Name des Gottes Jakobs setzt dich in Sicherheit! Er sendet dir Hilfe aus Seinem Heiligtum und von Zion aus unterstützt Er dich!“ – Mit erhobener Hand (V.8), d. h. als Triumphierende, waren die Kinder Israel ausgezogen. Sie hatten die Wundertaten ihres Gottes in ihrer eigenen Errettung und in den fruchtbaren Strafgerichten an den Ägyptern erlebt! Als sie nun am Meere lagerten, zu beiden Seiten des Tales von hohen Felsbergen umgeben, da nahmen sie plötzlich wahr, daß ein glänzendes Kriegsheer ihnen nahte: „Das sind ja die Ägypter!“ Furcht und Grauen befiel Israel, als sie von neuem ihre Bedrücker erblickten. In ihrer Unreife und Hilfslosigkeit, welche Glaubenslosigkeit bedeutete, überhäuften sie von neuem ihren gottgegebenen Führer mit Vorwürfen: „Warum hast du uns das angetan, daß du uns aus Ägypten herausgeführt hast? Besser wäre es für uns, wir wären im Dienst der Ägypter geblieben, als hier in der Wüste zu sterben!“ – In Schwierigkeiten und Leiden, in plötzlichen Nöten und Schrecken kommt die ganze Unreife und Unzerbrochenheit bei Kindern Gottes zutage. Sie meinen, sich Erleichterung und Hilfe zu schaffen, wenn sie die Schuld an der augenblicklichen Lage auf irgend jemand wälzen können und treffen mit ihren Vorwürfen und Anklagen meist diejenigen, welche vor Gott die Schuldlosesten sind! [Vgl. 4. Mos. 13,30-14,4.] – Was müssen doch Israels Worte für das Herz des Mose gewesen sein! – Aber wie kostbar zeigt sich auch seine Demut und Reife in diesem Augenblick. In seinem innersten Herzen schrie er zum Herrn; denn die Lage war tatsächlich ganz furchtbar. (V.15.) Moses Mut und sein Vertrauen war auch jetzt auf den Herrn gerichtet: „Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, denn er vertraut auf Dich!“ – Mose erträgt ruhig die ungerechten Vorwürfe seiner Brüder, ohne etwas darauf zu erwidern als nur Liebe und Ermutigung. Wieviel hatte er doch in der Schule seines Gottes gelernt! Er ruft dem ganzen Volke zu: „Fürchtet euch nicht, sondern haltet stand und seht die Rettung des Herrn, die Er euch heute noch schaffen wird. Denn die Ägypter, die ihr heute sehet, werdet ihr nie mehr wiedersehen. Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein!“ [Lies Jes. 30,15; 35,4; 41,10-16.]

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