BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1926
November 1926

Sonnabend, den 20. November 1926


4. Mose 24,12-17; Daniel 2,20-22

Noch einmal beruft sich Bileam darauf, daß er auch um höchste Belohnung nicht anders reden könne, als wie Gott ihm gebiete. Aber unter diesem von Gott ihm aufgenötigten Verzicht verbirgt sich ein Herz, das nur zu sehnlich nach der angebotenen Ehrung verlangte und sie auch noch zu erlangen wußte! - Doch noch ein letztes Mal bemächtigt und bedient der Geist Gottes Sich dieses unlauteren Werkzeuges, dieses Judas des Alten Testaments, um dem feindlichen König die überaus herrliche, siegreiche und gesegnete Zukunft Israels und den Sturz aller seiner Feinde kundzutun - ja den Zukünftigen anzukündigen, den Herrn und Retter Israels und der ganzen Welt, den König der Könige und Herrn aller Herren, der die ewige Herrschaft und Herrlichkeit Gottes herbeiführen wird: Christum, den Messias Israels, den Sohn Gottes, den Ursprung und Erben aller Dinge! (Lies Sach. 9,9-11; Mich. 5,1 u. 3.) Im Begriff, in seine Heimat zurückzukehren, muß Bileam dem völlig verstummenden Balak verkündigen, „was dieses Volk (Israel) deinem Volke (Moab) tun wird am Ende der Tage“! Ähnlich wie bei der dritten Weissagung bezeichnet sich Bileam als „den Mann geöffneten Auges“, d. h. dem das innere Auge aufgeschlossen ist durch höhere Macht, der „die Worte Gottes vernimmt“, der „die Erkenntnis des Höchsten besitzt“ und „ein Gesicht des Allmächtigen schaut“. - Auffallend ist, daß Bileam hier Gott die gleichen Namen beilegt, welche wir aus dem Munde Abrahams hören! [1. Mos. 14,22; 17,1.] Aber wie verschieden die heilige Macht oder schmähliche Kraftlosigkeit und Wertlosigkeit, welche hinter den Worten steht - je nach der Persönlichkeit, welche sich dieses heiligen Namens bedient! Wiederum sinkt Bileam auf sein Angesicht, überwältigt von der Macht des über ihn kommenden Geistes Jehovas! Sein Gesicht geht in weite Ferne: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt (d. h. nicht als bereits erschienen!); ich schaue ihn, aber nicht nahe! Es tritt hervor ein Stern aus Jakob und ein Zepter erhebt sich aus Israel!“ - Der Stern ist ein Symbol der Herrschergröße und des Herrscherglanzes,''' das sich in der Bildersprache fast aller Völker findet.

Allgemein herrschte in der alten Welt der auch durch die Schrift durchaus bestätigte Glaube, daß große Geschicke und Ereignisse des Weltgeschehens, wie gewaltige Kriege und politische Erschütterungen, durch Himmelszeichen und Vorgänge in der Sternenwelt angezeigt werden! [Vgl. Richt. 5,19.20; Jes. 13,9-12; Joel 2,10.11; 3,14-16 (Luther 4,14-16).] - daß auch z. B. die Geburt oder Thronbesteigung großer Könige durch Erscheinen bisher ungekannter Sterne zu erkennen ist! - So läßt Gott hier den Bileam vorausschauen, nicht nur etwa 1450 Jahre voraus auf die Geburt Christi, da die Menge der himmlischen Heerscharen jubelte und der Engel zu den Hirten sprach: „Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird! Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr!“ - nein, noch viel weiter hinaus auf die heute noch zukünftige Stunde, da der Herr Jesus mit Macht und großer Herrlichkeit wiederkommen wird - von der Er Selbst, unser Heiland, spricht: „Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in Seiner Herrlichkeit ...!“ Jesaja kündigt Ihn an: „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit! ... Er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit und den Demütigen des Landes Recht sprechen in Geradheit!“ Sacharja ruft Israel zu: „Frohlocke laut, Tochter Zion, jauchze, Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, gerecht und ein Retter ist Er!“ (Vgl. 2. Sam. 23,1-4; Ps. 45,1-8; Jer. 23,5-8.) - Liebes Herz, hast du auch solche Freude - wallt dein Herz auch von gutem Worte, wenn du auf Ihn blickst, den Stern aus Juda, den König Israels, den Bräutigam Seiner Gemeinde?

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