Montag, den 4. Oktober 1926
Titus 2,3-5; Sprüche 19,14
Die älteren Frauen, nachdem sie sich selbst in einem Leben selbstloser Liebe und treuen Dienens bewährt haben (vgl. 1. Tim. 5,9.10), sollen nun „Lehrerinnen des Guten“ für ihre jüngeren Schwestern sein - sollen ihnen dazu helfen, daß sie rechte, treue, gottgeweihte Ehegattinnen und Mütter werden, echte Jüngerinnen Jesu! - Solch eine teilnehmende, geheiligte Ratgeberin für die Frauen und Mädchen wird eine Phöbe gewesen sein, von der Paulus sagen konnte, daß sie schon „vielen ein Beistand“, eine Fürsorgerin und Beschützerin gewesen sei, auch ihm selbst! (Lies Röm. 16,1.2.) - Priscilla, die Frau des Aquila, war gleichfalls solch eine gottgeweihte, ältere Frau, die einen großen Segenseinfluß ausübte. Paulus nennt sie und ihren Mann „seine Mitarbeiter in Christo Jesu, welche für mein Leben ihren Hals dargeboten haben - denen nicht allein ich danke, sondern auch alle heidenchristlichen Gemeinden!“ In welch schöner Weise haben Aquila und Priscilla den feurigen Gesetzesgelehrten, den Apollos, in ihr Haus aufgenommen und ihm „den Weg Gottes genauer ausgelegt“, so daß er hernach besser als vorher „den Glaubenden behilflich sein“ konnte! [Lies Apgesch. 18,24-28; Röm. 16,3.4.] - Denken wir an die Priestersfrau Elisabeth, die Gattin des Zacharias. War sie nicht auch ihren jüngeren Mitschwestern ein Vorbild und eine Hilfe? Hören wir doch von ihr und ihrem Manne, daß sie beide „gerecht waren vor Gott und untadelig wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn!“ (Lies Luk. 1,5-56; Ps. 119,1-3.) Als ihre jüngere Verwandte, Maria, durch die göttliche Gnade ausersehen, die Mutter des Heilandes zu werden, sich in einer ganz eigenartig schwierigen Lage befand, da wußte sie keine bessere Zuflucht, als zu der bewährten mütterlichen Freundin zu eilen und ihr das Herz auszuschütten. - Möchte Gott uns noch viele solche älteren Frauen schenken und die, welche ein Segen und ein Vorbild sind, bewahren und segnen!