BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1926
Oktober 1926

Sonnabend, den 2. Oktober 1926


Titus 2,1.2; Psalm 93,5b

Den einzelnen Alters- und Geschlechtsstufen wird hier gezeigt, „wie sie wandeln und Gott gefallen sollen“ - „wie man sich verhalten soll im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist!“ Im Hause Gottes befinde ich mich ja nicht nur, wenn ich etwa am Tage des Herrn mit den Miterlösten zur Anbetung oder zur Erbauung vor dem Angesichte Gottes zusammenkomme - nein, im Hause Gottes befinde ich mich bei Tag und bei Nacht, wenn ich arbeite und wenn ich ruhe - überall und zu aller Zeit, vorausgesetzt natürlich, daß ich ein wahres Kind Gottes bin! Als der verlorene Sohn in die Arme seines Vaters zurückgekehrt, begnadigt und passend gemacht war für des Vaters Haus, da lebte er fortan in diesem Hause in der Gemeinschaft des Vaters! (Lies Luk. 15,11-32.) Und das ist unser Gnadenstand jetzt als Geliebte Gottes: „Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit Seinem Sohne Jesus Christus!“ (Vgl. 1. Kor. 1,9; Joh. 15,9-11.) Wir dürfen und sollen ein Leben vor Gott und mit Gott führen: „Die Aufrichtigen werden vor Deinem Angesicht wohnen!“ - Welch ein heiliges Leben lebt man, wenn man im Geiste vor Gott steht allezeit! Das ist unser Beruf! Titus soll die älteren gläubigen Männer lehren, nüchtern zu sein. Durchaus nicht überflüssig ist diese Mahnung im Blick auf geistige Getränke! Die Gefahr liegt näher, als man meint, hier und da solche „Stärkung“ zu sich zu nehmen und an diese Gewohnheit gebunden zu werden.*) Aber die geistliche Nüchternheit umfaßt weit mehr; sie bedeutet ein innerliches Wach- und Lebendigsein, daß man nicht benommen und erfüllt sei von allerlei Menschlichem, Irdischem, Vergänglichem! „Umgürtet die Lenden eurer Gesinnung! Seid nüchtern und hoffet völlig auf die Gnade, die euch entgegengebracht wird bei der Offenbarung (Wiederkunft) Jesu Christi!“ (Vgl. 1. Petr. 5,8.)

„Würdig und besonnen“ sollen die gläubigen Männer sein - ein ihrem Alter und Stand angemessenes Benehmen zeigen, Worte und Handlungen vor Gott überlegen, ehrbar und ernst sich betragen im Gegensatz zu dem geschwätzigen, läppischen und unbesonnenen Wesen, in welches der natürliche Mensch so leicht hineingerät! (Lies Spr. 2,1-11; 4,20 - 5,2.) - „Das Endziel des Gebotes aber ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben! - wovon etliche abgeirrt sind und sich zu eitlem Geschwätz gewandt haben.“ Ja, „gesund im Glauben, in der Liebe, im Ausharren“ sollen die Männer sein. Von einem älteren Christen wird in besonderem Maße erwartet, daß er unter den Einwirkungen der Schrift und des Heiligen Geistes zu einer abgeklärten, gesunden Glaubensstellung gelangt sei und in derselben wandle - daß jene heilige, unparteiische und selbstlose Liebe von ihm ausgehe, welche ihn seinem Heilande ähnlich macht! [Lies 1. Kor. 13,4-7; 16,14.] Seinem Alter entsprechend, wird auch ruhige Festigkeit und Beständigkeit an ihm zu sehen sein: „Der Gerechte wird an seinem Wege festhalten!“ Er harrt aus auf dem Pfade des Gehorsams, der Pflicht und des Vertrauens! (Lies Ps. 37,31; 84,5-7 [Luther 84,6-8]; 119,80.101.102.) Herr, gib in Deiner Gemeinde viele solche älteren Männer, die ihren Mitgläubigen ein Vorbild, ein Halt und eine Hilfe sein können!

*) Es ist beachtenswert, daß sowohl den Priestern als den Königen - auch den Nasiräern (d. h. Gottgeweihten) die Enthaltung vom Wein befohlen wird, damit sie ihre hohe Aufgabe erfüllen können! [Lies 3. Mos. 10,8-11; 4. Mos. 6,2-4; Spr. 31,4.5.]

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