Donnerstag, den 16. September 1926
Titus 1,5; Jesaja 56,1
Ähnlich wie den Timotheus in Ephesus (1. Tim. 1,3.4) hatte Paulus den Titus auf Kreta gelassen, um in den jungen Christengemeinden dort den mancherlei Mängeln, die sich noch fühlbar machten, abzuhelfen und die Gläubigen zu lehren, wie sie „wandeln und Gott gefallen“ sollten. (1. Thess. 4,1; [vgl. auch 1. Tim. 2,1-15; 4,1-11; 6,1-10].) - „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ in allen Versammlungen Seiner Heiligen. Deshalb gibt Er ihnen heilige Ordnungen, in welchen sie vor Seinem Angesicht im Segen und Frieden wandeln können. (Lies Apg. 9,31.) Den kolossischen Christen konnte Paulus schreiben: „Wenn ich auch dem Leibe nach abwesend bin, so bin ich doch im Geiste bei euch, mich erfreuend und sehend eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christum!“ (Vgl. 1. Kor. 14,40.) Wie ein rechter Hausherr und eine Hausfrau zum Wohl ihres Hauses die notwendigen Ordnungen und Gebote geben, so tut Gott es in kostbarster und heiligster Weise: „Der Herr ist in Seinem heiligen Palast! … Der Herr regiert! Sein Thron steht fest von alters her. Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig; Deinem Hause, Herr, geziemt Heiligkeit auf immerdar!“ (Ps. 93,1.5.) O daß wir die heiligen Ordnungen unseres Gottes immer besser erforschten, verständen!
Zur Ordnung der Christengemeinden im biblischen Sinne bedarf es an jedem Orte solcher, die den übrigen vorstehen im Herrn. Schon im Alten Bunde gab Gott ja Seinem Volke Führer und Älteste, welche Hirten sein und Gottes Volk überwachen, weiden und hüten sollten: „Ich will euch Hirten geben nach Meinem Herzen, und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Einsicht!“ (Mose, Josua, Samuel, David und andere - treue Richter und Könige, Priester und Propheten waren solche Hirten. Lies Ps. 78,70-72.) - Seine Jünger erzog Jesus zu Hirten. (Mark. 3,13-15.) Zu Petrus sprach Er, nachdem Er ihn erzogen, gedemütigt und geläutert hatte: „Weide Meine Schafe! Hüte Meine Schafe! Stärke deine Brüder!“ - Wenn in der Apostelzeit eine Christengemeinde einige Zeit bestand, so wählten die Apostel unter ihnen solche aus, die den übrigen ein Vorbild, ein Halt, ein Segen sein sollten - die Verantwortung übernahmen, die übrigen überwachten und ihnen dienten. (Lies Apgesch. 14,21-23.) - Dies sollte Titus nun auch in den kretischen Gemeinden tun, wie der Apostel es ihm schon bei seinem Dortsein aufgetragen hatte!