BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1926
September 1926

Sonntag, den 12. September 1926


Psalm 137,8.9; [Jesaja 14,3-27]

Furchtbar sind auch die Verwünschungen über Babel. Doch auch hier ist es nur, was Gott längst über diese Bedrückerin der Nationen beschlossen hatte! [Lies Jes. 14,3-27; 21,1-9; 47,1-15. Diese Abschnitte erfordern eine ruhige Stunde, um sie mit Bedacht zu lesen. Aber wir sollten endlich wirkliche Bibelkenner werden! So gut man sich Zeit für ein anderes Büchlein nimmt, sollte man vor allem solche wichtigen Kapitel der Bibel kennen lernen!] Babel ist vom 1. Buche Mose bis zur Offenbarung die Verkörperung alles dessen, was zu Gott im Gegensatz steht, sowohl auf weltlichem wie auf religiösem Gebiet! - Im Glauben nennt der Psalmist das mächtige Weltreich „du Verwüstete“, denn bei Gott war Babels Verwüstung längst bis auf Tag und Stunde beschlossen! Wenn unser Psalm bei der Rückkehr der Juden aus der Gefangenschaft (536 v. Chr.) verfaßt wurde, so war allerdings Babel schon zwei Jahre zuvor (538 v. Chr.) durch Cyrus, den Perser, erobert worden. Sieben Jahre später erhoben sich die Babylonier noch einmal wider das persische Joch und es kostete Darius I. Hystaspes die Mühe einer langen Belagerung Babels. Schließlich aber besiegte er sie mit der Kraft seines ganzen Heeres! Die blutdürstige Mörderstadt wurde mit der eisernen Rute gezüchtigt, die sie so lange über andere Völker geschwungen hatte. (Lies Jes. 13,1-22; Jer. 50,41-44.) - Gottes Grimm über Babels Grausamkeiten war so groß, daß diejenigen glückselig gesprochen werden, welche als Werkzeuge der göttlichen Vergeltung wider Babel dienten! - Spurgeon sagt: „Das Lied, das hier (V. 7-9) den grausamen Bedrückern des Volkes Gottes und deren Helfershelfern gesungen wird, war allerdings mehr, als sie nach V. 3 zu hören begehrten. Menschen und Mächte, welche des Herrn Volk verfolgen und höhnen, werden in der Tat mehr empfangen, als sie wünschen, so daß ihnen die Spottreden auf den Lippen ersterben werden!“ „Die Hilferufe unterdrückter Gotteskinder sind für ihre Peiniger ein schrecklich Ding! Denn auf dieselben antwortet Gott mit Feuer vom Himmel!“

„Glückselig, der deine Kindlein ergreift und sie hinschmettert an den Felsen!“ Auch dieses Furchtbarste war seit lange bei Gott über Babel verhängt. (Jes. 13,16.) Und es war der Heilige Geist, welcher in flammender Entrüstung über Babels Grausamkeiten ihm auch solch grausame Vergeltung ankündigte. Der Perserkönig Darius Hystaspes war zum Ausführer derselben von Gott bestimmt. (531 v. Chr.) Wir Kinder Gottes werden selbstverständlich, wenn anders wir Christi Geist haben, niemals das Unglück derer wünschen, die sich uns feindlich erzeigen. Im Gegenteil, die Liebe Christi wird uns stets um ihre Begnadigung flehen lassen, so wie Jesus flehte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ - Dennoch hält auch das Neue Testament an der heiligen und gerechten Vergeltung Gottes fest gegen alle, die nicht zur rechten Zeit in tiefer Buße sich abkehren von ihren bösen, gottfeindlichen Wegen! Und auch der gläubige Christ stimmt ein in den himmlischen Lobgesang: „Halleluja! das Heil und die Herrlichkeit und die Macht unseres Gottes! Denn wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte. Groß und wunderbar sind Deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig Deine Wege, o König der Nationen! Wer sollte Dich, Herr, nicht fürchten und Deinen Namen verherrlichen? Denn Du allein bist heilig und Deine gerechten Taten sind offenbar geworden!“

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