BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1926
Juli 1926

Donnerstag, den 8. Juli 1926


4. Mose 19,14.15; 1. Mose 18,17-19

Das Zelt ist uns ein Bild des eigenen Heims, der Familie - das Feld ein Bild der Öffentlichkeit. Manche Kinder Gottes sind in der Öffentlichkeit vorsichtiger in ihrem Wandel, weil sie wissen, daß sie von Fernstehenden beobachtet werden. Im Zelte dagegen, d. h. im Familienkreis wachen sie nicht so ernstlich über sich selbst, sondern lassen sich gehen im Benehmen, im Reden. Sie erlauben sich und den Ihrigen Dinge, welche sie in der Gegenwart Fremder vielleicht nicht dulden würden und vergessen das allsehende Auge ihres heiligen und liebenden Gottes! Man ist eben „unter sich". Gewisse Weltförmigkeiten, Mangel an Zucht im Reden und Handeln werden zugelassen, deren man sich vor Fernstehenden schämen würde. Dieses oder jenes Böse wird beschönigt, weil niemand so vor Gott steht, daß er es verurteilen könnte. So ist der Tod im Zelt! - Und wie schwerwiegend sind die Folgen solch ungeheiligten Wandels im Familienkreise! „Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert?“ Das ganze gemeinsame Leben ist befleckt und mißfällt Gott. Wie will man denn Kraft zum Zeugnis für Gott draußen in der Welt haben, wenn man zu Hause nicht ein wahrhaft heiliges Leben führt? Wir wollen doch nie vergessen, daß das Reich Gottes nicht in Worten besteht, sondern in wirklicher, praktischer Kraft, die sich zu allererst im engsten Familienkreise auswirkt und die unserem ganzen Denken, Reden und Tun den heiligen Stempel der Gottesfurcht und der Gottesgemeinschaft aufprägt, wo wir uns auch befinden! Sollen wir Kinder Gottes nicht „eine Stadt auf dem Berge“ sein, deren helles Licht in der Nacht dieser Welt weit hinaus leuchtet? (Lies Jos. 24,15; Matth. 5,14-16; Joh. 5,35.) - Der Gedanke ist sehr ernst, daß die Verunreinigung, welche wir uns durch Oberflächlichkeit, Gehenlassen und Sünde in unserem „Zelte“ erlauben, sich auf unsere ganze Umgebung ausdehnt und ihre verderblichen Folgen zeigen wird. „Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert? Feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr eine neue Masse sein möget!“ [Lies 1. Kor. 5,6-8.]

Woher kommt es z. B., daß so häufig die Kinder gläubiger Eltern weltlich werden, sich von Gottes Wort abwenden und die Grundsätze aufgeben, welche ihnen im Elternhause eingeprägt wurden? Ach, die Eltern ließen es an einem wirklich gottesfürchtigen Wandel fehlen. (Lies 5. Mos. 25,13-16.) Es fehlte an heiliger Liebe und Zucht. Ja, wer weiß, ob nicht die geheimsten Gebiete des Lebens immer wieder durch Unreinheit und Sünde befleckt wurden und dadurch das ganze Denken, Tun und Reden jenes zarten Duftes heiliger Keuschheit entbehrte, welcher vor Gott so lieblich ist? (Lies 1. Mos. 35,1-7.) - Kinder haben von Gott ein empfängliches Gemüt mitbekommen. Sie gleichen „offenen Gefäßen“, welche man mit so kostbarem Inhalt füllen kann, in welche aber auch jeder unreine Hauch, jeder ungöttliche Eindruck so schnell Eingang findet! Setzen wir die offenen Herzen unserer Kinder durch unseren Mangel an Reinheit und Gottesfurcht, an Liebe und Lauterkeit vielleicht vielem Schaden aus, ohne dies auch nur ernstlich zu bedenken? (Lies 5. Mos. 7,25.26.) - Eine aufrichtige Erwägung dieser Frage würde wohl viele gläubige Eltern ins Gebet treiben und sie zu tiefer Beschämung und Demütigung vor Gott, sowie zu einer gründlichen Änderung ihres Verhalten veranlassen!

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