BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1926
Mai 1926

Dienstag, den 11. Mai 1926


4. Mose 18,20; Psalm 16,6-11

Das Haus Aarons, der ganze Stamm Levi bekam keinen Landbesitz im heiligen Kanaan. (Lies 5. Mos. 10,8.9; 14,27.) Gott wollte Seine Diener frei und unbehindert durch irdische Sorgen, irdische Arbeit, irdisches Hab und Gut sehen - ganz Seinem heiligen Dienst geweiht! Er Selbst aber schenkte Sich ihnen auch in ganz besonders kostbarer Weise: „Ich bin dein Teil und dein Erbgut inmitten der Kinder Israel!“ Die übrigen Stämme bekamen ihr Land, ihren Erbbesitz; für die Priester und Leviten trug der Herr Selbst Sorge, daß sie durchaus keinen Mangel litten, wie uns gerade unser Kapitel zeigt. Aber Er gab ihnen nicht nur das Nötige; Er Selbst war alles für sie und wollte auch ihr Alles sein. Wie wunderbar herrlich, groß, kostbar und liebreich muß doch unser Gott sein, daß Er erwarten kann, daß Seine Jünger und Diener an Ihm Selbst genug haben - ihre Freude und ihr Glück so in Ihm finden, daß sie neben Ihm nichts anderes begehren: „Ich bin vollkommen glücklich - wunschlos glücklich!*) Mein Gott ist mein Alles und Er ist mir mehr als genug!“ (Lies 1. Mos. 15,1; Ps. 84,11.12; Ps. 115,9-11.) „Ich bin dein Teil und dein Erbgut!“ Das kann nur ein wirklich für das Ewige und für den Ewigen aufgeschlossenes Herz fassen: Glückselig, die da hungern und dürsten nach Gott, denn sie sollen gesättigt werden! Gott schenkt Sich ihnen in all Seiner Herrlichkeit und Gnade, in all Seiner Liebe und Seiner Macht: „Ich, ich werde Dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit - werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit Deinem Bilde!“ Ja, schon in diesem Leben kann das Herz zu völliger Ruhe und Befriedigung in Gott kommen. Jesus sagt: „Ich bin gekommen, auf daß sie das Leben und volle Genüge - Leben in Überfluß haben!“ (Lies Ps. 21,1-7, und nimm diese Worte heute einmal für dich!) Wenn ein Gotteskind noch nicht volle Genüge in Jesus hat, so zeigt dies, daß es seinen herrlichen Herrn noch nicht genügend kennt - Ihm nicht nahe genug steht - Ihn nicht ausschließlich sucht und liebt. Hat die Braut nicht vollkommen genug an ihrem Bräutigam? „Mein Freund ist mein und ich bin Sein!“ das macht ihr Leben, ihr Glück, ihren Reichtum aus! - Suchst du noch jemanden - noch etwas außer Jesus, liebes Herz? Mußt du vielleicht noch manches - noch viel und vielerlei haben zu deiner Befriedigung, deiner Freude? Glaube mir, nichts von alledem, wonach du trachtest, wird dir volle Genüge, wahre bleibende Freude geben. Nichts ist imstande, dein tiefstes Sehnen und Verlangen wirklich zu stillen, als nur der Herr Jesus! Und Er bietet Sich dir heute von neuem an: „Wen da dürstet, der komme zu Mir''' und trinke!“

Ja, Herr, „wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde! Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet - meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig!“ Auch der Prophet Jeremia war ein solcher Priester, welcher des Herrn Sich-selbst-schenken glücklich und dankbar annahm und rühmte: „Jehova ist mein Teil, darum will ich auch auf Ihn vertrauen!“ Und Paulus spricht von dem unausforschlichen Reichtum Christi, aus welchem er nicht nur für sich selbst eine Gnade um die andere nahm - eine Herrlichkeit um die andere empfing, sondern welchen Reichtum er aller Welt anpries und verkündigte! [Lies Eph. 3,8.9; Hohel. 5,9-16.] - Es gibt nichts Kostbareres, als wenn Er zu unserer Seele spricht: „Ich bin dein Gott!“

*) Manche mögen schon gehört haben von Schwester Lenchen - einer kranken Diakonisse, welcher man beide Arme und beide Beine hatte abnehmen müssen. Sie war ein wahres Gotteskind und so reich und fröhlich durch Jesus in ihrer hilflosen Lage, daß man sie in ihrem Bett meistens zu anderen Kranken hineintrug, damit sie diesen mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem Glück aufhelfen und ein Sonnenschein sein möchte. Als einmal die Kaiserin Auguste Viktoria Schwester Lenchen besuchte und sie fragte: „Schwester Lenchen, ich möchte Ihnen gern einen Wunsch erfüllen!“ da sagte sie: „Majestät, ich habe keinen Wunsch - ich bin vollkommen befriedigt und glücklich!“

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