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JAHRGANG 1925
Mai 1925

Dienstag, den 12. Mai 1925


Sacharja 12,10; Johannes 19,33-37

Der hier beginnende Abschnitt, Kap. 12,10 - 13,9, zeigt uns, welche tiefgehenden inneren Gnaden- und Heilswirkungen Gottes in Israel dem äußeren Endsieg vorangegangen sind. Gott gießt in den letzten Tagen über Juda und sein altes Königsgeschlecht den Geist der Gnade und des Flehens aus. Tausende von Juden werden dann von der Macht des Heiligen Geistes ergriffen und tief verlangend nach Gnade werden. Dieses Verlangen wird seinen Ausdruck finden in ernstem, heißem Flehen. Der alte Geist der Selbstgerechtigkeit und Verblendung wird weichen und einer tiefen Buße und Sündenbetrübnis Raum machen. Der Heilige Geist wird die bisher so fest geschlossenen Augen der Juden (vgl. Matth. 13,14.15!) öffnen und sie auf ihren Messias, den Herrn Jesus, richten: „Sie werden auf Mich blicken, den sie durchbohrt haben“. Und nichts wird ihnen gründlicher und tiefer ihre Sünde zeigen, als dieser Blick auf Christi Leiden am Kreuze! Die gleiche Gesinnung, in welcher ihre Väter einst schrien: „Kreuzige, kreuzige Ihn!“ und nicht ruhten, bis Jesus tatsächlich am Kreuze hing, ist ja auch ihre Herzensgesinnung bis dahin gewesen. Nun aber werden sie „über Ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen und bitterlich über Ihn leidtragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen leidträgt!“ (Vgl. 2. Mos. 12,29.30; Jer. 6,26; Amos 8,10.) - Von dieser heute noch zukünftigen tiefen Buße und Reue des Volkes Israel wegen ihrer langen Verachtung und Verwerfung des Herrn Jesu, ihres Messias, reden die Propheten viel. Denken wir nur an die Weissagung Jesajas von dem leidenden, sterbenden Gottesknechte, „der die Sünde vieler getragen und für die Übertreter Fürbitte getan hat!“ [Jes. 52,13 - 53,12!] Da legt er für die dereinstige Bekehrungszeit Israels den Bußfertigen die Bekenntnisworte in den Mund: „Als wir Ihn sahen, da hatte Er kein Ansehen, daß wir Seiner begehrt hätten! Er war verachtet … ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt! Er war verachtet und wir haben Ihn für nichts geachtet! Fürwahr, Er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen hat Er auf Sich geladen. Und wir, wir hielten Ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt! Doch um unserer Übertretungen willen war Er verwundet - um unserer Missetaten willen zerschlagen!“ - Auf diese tiefe Buße der Juden in den letzten Tagen wird ihnen auch eine wunderbare Begnadigung zuteil werden! Gott wird ihnen gerade um des Blutes Jesu Christi willen, das am Kreuz geflossen ist, all ihre schwere Versündigung und Verstockung vergeben, so daß sie dann auch dankbar erkennen und bekennen dürfen: „Die Strafe zu unserem Frieden lag auf Ihm und durch Seine Wunden ist uns Heilung geworden“. - Ja, Jesus, dem eingeborenen Sohn Gottes, den Gott aus Liebe zur ganzen Welt sandte und gab, „auf daß jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe“ - Ihm werden dann die Juden in tiefer Buße, aber auch mit innigem Vertrauen huldigen als ihrem Herrn und Erlöser, als ihrem Messias und König. (Vgl. Röm. 11,25-27.) Sie werden Ihn erkennen als ihren erstgeborenen Bruder, an dem sie sich so schwer versündigt haben, wie einst die Söhne Jakobs an ihrem Bruder Joseph. [Es ist immer wieder außerordentlich wertvoll, in einer stillen Stunde die ganze Geschichte Josephs zu lesen, wie sie uns in 1. Mos. 37 bis Kap. 50 berichtet wird! Er ist ja solch ein klares, köstliches Vorbild auf den Herrn Jesus.] - Wie einst Thomas später als die anderen Jünger der Botschaft von der Auferstehung Christi glaubte, dann aber auch bußfertig in Seinen Händen die Nägelmale erblickte und seine Hand in die für ihn durchbohrte Seite des Heilandes legte, so werden auch die Juden spät (später als die jetzt glaubende Gemeinde!), aber dann um so gebeugter und glaubensvoller vor Christo, dem gekreuzigten und erhöhten Erlöser, niedersinken und ausrufen: „Mein Herr und mein Gott!“ - Lieber Leser, ist es bei dir schon zu dieser tiefen, persönlichen Reue über deine Sünden gekommen? Hast du schon so zerbrochen und zerknirscht vor dem gekreuzigten und auferstandenen Erlöser im Staube gelegen und Ihm alles abgebeten, was du wider Ihn gefehlt hast? Konnte Gott den Geist der Gnade und des Flehens in dein Herz ausgießen und hast du diesem Heiligen Geist bis heute Raum gemacht in deinem Leben? „Die gottgemäße Betrübnis bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil!“

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