BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1924
August 1924

Sonnabend, den 30. August 1924


Psalm 135,15-18

Im Gegensatz zu der Herrlichkeit des lebendigen Gottes werden nun die toten „Nicht-Götter“ der Heiden an den Pranger gestellt. Ihr Wesen ist nicht Geist, sondern totes Metall oder sonstiges Material. Ihre Eigenschaften sind nur Beschaffenheiten vernunft- und gefühlloser Stoffe, und was sie an Form und Gestalt aufweisen, das verdanken sie der Kunst und Arbeit derer, die ihnen nun Anbetung darbringen. Ist es nicht der Gipfel des Wahnsinns, wenn lebendige Menschen, geschaffen nach dem Ebenbild des lebendigen Gottes und zu Seinem Dienst, sich vor totem Stoff beugen und diesem göttliche Ehre darbringen? Und was sollen wir gar sagen, wenn Menschen, die sich Christen nennen, Silber und Gold oder sonstiges Hab und Gut zu ihrem Gott machen, dem sie ihre Kräfte und Gedanken, ihre Arbeit und ihre Hingabe weihen? - Den Gotteskindern wird warnend geschrieben, daß Habsucht Götzendienst ist,*) „um welcher Dinge willen der Zorn Gottes kommt über die Kinder des Ungehorsams“! (Kol. 3,5; vgl. 1. Joh. 5,21.) - Das dringendste Erfordernis für einen Gott wäre doch, daß er reden könnte. Aber die Götzen haben einen Mund und kein Wort können sie reden - nicht einmal einen Laut von sich geben, was doch ein Tier vermag! - Wie herrlich dagegen, daß unser Gott zu uns redet: „Nachdem Gott vielfältig und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, redet Er zu uns in Seinem Sohne, dem Herrn Jesus!“ Hast du, liebes Herz, dich heute schon dessen gefreut, daß dein Gott in Seinem heiligen Wort und durch Seinen Heiligen Geist zu dir redet? Beugst du dich und gehorchst du ehrfürchtig jedem Wort, das aus dem Munde deines herrlichen Gottes kommt?

„Augen haben sie und sehen nicht!“ Wem würde es einfallen, einen blinden Menschen anzubeten? Die armen Heiden werfen sich vor einem blinden Götzenbilde nieder. Was tun wir Christen, um sie auf einen besseren Weg zu weisen? Sind wir uns bewußt, daß wir die Verantwortung tragen, wenn sie nichts hören von dem lebendigen Gott, der Seinen Sohn auch für sie gegeben hat zur Rettung und zum Heil? - Wir haben einen Gott, dessen Augen „an jedem Orte sind, schauend auf Böse und Gute“ (Spr. 15,3), die aber insbesondere „gerichtet sind auf die, welche Ihn fürchten“. „Die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten und Seine Ohren auf ihr Schreien“ (Ps. 33,18; 34,15; lies auch die kostbare Stelle 2. Chron. 16,9!), während die Ohren der Götzen nur ein Loch sind - nur Nachahmung und Betrug. Ja, so viele Glieder die Götzen haben, soviel Betrug ist an ihnen! „Auch ist kein Odem in ihrem Munde.“ Der Atem, das erste und letzte Lebenszeichen, fehlt! Tot, tot, tot sind die Götzen. Was kann ein toter Gott helfen oder nützen?

*) Die Augen der Götzenstatuen sind oft sehr kostbar. Man hat in Indien z. B. Diamanten von seltener Größe dazu verwendet. So glänzte einst der bekannte „Kohinor“ (Berg des Lichts), ein Riesendiamant, der seit 1850 die englische Krone schmückt, als das Auge eines indischen Götzen. Aber was nützt der Millionenwert, da die Götzen trotzdem nichts sehen? Und wenn sie die Menschen nicht einmal sehen, wie können sie deren Bedürfnisse erkennen und ihre Opfer würdigen oder ihre Nöte wahrnehmen?

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