BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1924
August 1924

Donnerstag, den 28. August 1924


Psalm 135,8-12; [4. Mose 21]; Römer 9,1-5; 11,11-36

Viele Ungläubige halten sich daran auf, daß Gott dem Volke Israel erlaubte, ganze Völker zu vernichten und das Blut ihrer Feinde zu vergießen; sie können das mit Seiner Liebe und Barmherzigkeit nicht vereinigen! - Die Bibel sagt uns jedoch, daß diese Völker ein solches Maß von Sünde aufgehäuft hatten, daß ihre Gnadenzeit vorüber war. Das Volk Israel war in diesem Fall des heiligen und gerechten Gottes Gerichtsvollstrecker. - Aber auch von dieser Tatsache abgesehen, laßt uns nur einmal bedenken, was unser Schicksal und das der ganzen Menschheit heute wäre, wenn das Schwert der Israeliten sein Werk schonender verrichtet hätte! Wäre Israel der Macht und dem Einfluß der Heiden nicht gänzlich erlegen? Hätte Israel dann noch das Volk sein können, aus welchem dem Fleische nach Christus, der Sohn Gottes, geboren wurde? - Das Schwert der Israeliten vollzog also, so schrecklich die Strafurteile waren, die es ausrichten mußte, ein Werk der Barmherzigkeit für alle Völker der Erde bis zu ihren fernsten Enden. Diese beständigen Kämpfe mit den Amoritern und Kananitern und Midianitern und Philistern usw., von denen die Geschichtsbücher des Alten Testaments voll sind, scheinen uns oft von geringer Bedeutung und wir wundern uns fast darüber, daß Gott Sich in diese Streitigkeiten gemischt und gar viele Wunder getan hat, um diesem einen schwachen Volke den Sieg über andere zu geben. Nun aber sehen wir: an diesen Kriegen und an dem Geschick dieses schwachen Volkes Israel hing das Wohl und Heil des ganzen Menschengeschlechts! Die Israeliten kämpften und lebten nicht nur für sich, sondern auch für uns: sie bewahrten den Samen des ewigen Lebens und waren in Gottes Hand das Mittel, den verheißenen Segen über alle Geschlechter der Erde zu bringen! Jesus Selbst, der Heiland der Welt, sagt: „Das Heil kommt aus den Juden.“

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