BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1923
Dezember 1923

Sonnabend, den 15. Dezember 1923


4. Mose 16,12-15

Mose läßt nun Dathan und Abiram rufen, welche während der Vermahnung Korahs davongelaufen waren. Aber sie weigern sich, zu erscheinen - erkennen also einfach den Mose in seiner hohen, gottverordneten Richtergewalt nicht mehr an. „Der Verkommene wird frech auftreten gegen den Geehrten“, heißt es in Jes. 3,5. Ähnlich heißt es von den Gottlosen, welche sich in der Endzeit in der Gemeinde des Herrn breitmachen: „Sie verkehren die Gnade Gottes in Ausschweifung und verleugnen unseren alleinigen Gebieter und Herrn, Jesum Christum! ... Sie verachten die Herrschaft (oder Regentschaft) und lästern Herrlichkeiten (oder Würdenträger)“, d. h. die rechtmäßigen, von Gott gesetzten Machthaber! (Jud. 4.8.) - Ja, Dathan und Abiram ergehen sich in den schnödesten Schmähungen gegen Mose und werfen ihm vor, seine Versprechungen nicht gehalten zu haben. Daß aber Gott es unternommen, Israel aus Ägypten nach Kanaan zu bringen und daß nur Israels zehnfaches Murren und Auflehnen die Schuld daran trug, daß es noch nicht in das Land der Verheißung eingezogen war, das war ihrem verblendeten Sinn gänzlich abhanden gekommen! (Vgl. 2. Mos. 3,17; 4,31; 4. Mos. 14,26-35.) Sie fragen: „Willst du diesen Leuten die Augen ausstechen?“ d. h.: „Meinst du, du könnest dieses Volk so blenden, daß sie deinen Betrug und deine Tyrannei nicht merken?“ - Ach, wir sehen es immer wieder: Nichts verblendet den Menschen mehr, als Hochmut, Ehrgeiz und Selbstsucht; so kann’s auch bei Gläubigen sein! - Beherrschen diese Eigenschaften das Denken und Handeln eines Menschen, so ist keine klare und wahre Beurteilung der Verhältnisse mehr von ihm zu erwarten. Ja, es ist dann nicht vorherzusagen, wohin die Verblendung und der Irrtum einen solchen Menschen, auch wenn er einmal viel von göttlichen Dingen gewußt und erfahren hat, treiben kann! „Wer seinen Bruder haßt, ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat!“ „Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist - wie groß die Finsternis!“

V. 15: In heiligem Zorn ergrimmt Mose ob solcher Verblendung und Frechheit und erwartet vom Herrn, daß Er die Frevler durch Abweisung ihres bevorstehenden Rauchopfers strafen und bloßstellen werde. (Vgl. 1. Mos. 4,3-5.) - Mose kann sich darauf berufen, völlig selbstlos sein Amt zum Wohl des Volkes geführt zu haben - keinerlei Ehre oder Vorteil für sich gesucht, ja, sogar völlig verzichtet zu haben auf das, worauf etwa ein Herrscher (vgl. V. 13) Anspruch gehabt hätte! (Vgl. 1. Sam. 8,16; 12,3; Neh. 5,14-16.)

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