BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1923
Oktober 1923

Mittwoch, den 10. Oktober 1923


Sacharja 6,6-8; Habakuk 3,2-15

Über die Rosse und die Richtungen, welche sie einschlagen, ist viel geredet und geschrieben worden. Manche Ausleger wollen die vier großen Weltmonarchien in ihnen sehen, welche nacheinander die Erde beherrscht haben: Babylonien, Medopersien, Griechenland und Rom. Nach langjährigem unter Gebet geübtem Schriftstudium können wir uns dieser Deutung nicht anschließen, wie es auch gar manche gläubige Ausleger nicht tun. (Vgl. z. B. Carl Friedr. Keil’s Bibl. Commentar über die zwölf kleinen Propheten, Sacharja, Kap. 6.)

Daß uns hier des Herrn Jesu endgültiges Vernichtungsgericht über diejenigen Nationen gezeigt wird, welche Ihm und Seinem erlösten Bundesvolk Israel widerstreiten werden bei der Aufrichtung Seines Herrlichkeitsreiches, ist uns schon klar geworden. Die Farbe der Rosse macht es uns nach Offenb. 6,1-8 leicht, ihre Bedeutung zu erkennen. Auffallend ist, daß die roten Rosse, welche in V. 2 zuerst erwähnt werden, in V. 6 nicht genannt werden. Vielleicht dürfen wir dies folgendermaßen erklären: Da alle vier Wagen zusammen den letzten großen Gerichtskampf und -krieg des Königs aller Könige gegen Seine Feinde auf Erden darstellen, bedarf es einer besonderen Darstellung des Krieges als göttlichen Gerichtes hier nicht mehr! - Die schwarzen Rosse stellen uns Hungersnot, Hungerseuchen, Hungertod vor Augen. (Lies Offenb. 6,5.6.) - Während nun in Offenb. 6 (wo uns nur einleitende göttliche Gerichtsschickungen dargestellt werden, ähnlich den Rossen in Sach. 1!) der Reiter auf dem weißen Pferd den anderen voranzieht, folgen hier die weißen Rosse den schwarzen. Die weißen Rosse künden den triumphierenden Sieg eines großen Eroberers an. Ist dieser nun ein Mensch, vielleicht gar ein Heide ohne den lebendigen Gott, so bedeutet sein Herrscherzepter durchaus nicht nur Wohltat für die Völker, sondern vielfach Unterdrückung, Zwang, Ausbeutung! So war es z. B. für die Völker, welche ein Alexander der Große oder ein Napoleon unterjochte! Wenn aber, wie es in unserem „Gesicht“ dargetan werden soll, der Herr Jesus Christus, der heilige Menschensohn und ewige Gottessohn, der Eroberer und Sieger ist, welcher Sich den Erdkreis unterwirft, dann ist die Sache anders, ganz anders! Dann heißt es für die Nationen, die sich Ihm huldigend unterwerfen: „Freuet euch, ihr Nationen, mit Seinem Volke (Israel)!“

Ja, in Jesus werden gesegnet werden alle Völker, die Ihm huldigen! Diejenigen allerdings, welche sich gegen Ihn, den König der Herrlichkeit, auflehnen, werden gerichtet werden: „Gehet von Mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ Im großen Endkampf wird also die Hungerplage, der Wagen mit den schwarzen Rossen, nur ein Wegbereiter sein für Christi Herrlichkeitsreich. Durch Hunger, Pest und Seuchen räumt der Herr mit den feindlichen Völkern auf Erden auf, damit der Boden endlich gesäubert und bereitet sei für Seine herrliche Gerechtigkeits- und Friedensregierung! Durch die Art und Wirkung des vorangegangenen Strafgerichts wird der göttliche Triumph der Gerechtigkeit Christi als des großen Siegers und Weltherrschers klar und offenbar sein vor aller Augen! (Vgl. Off. 15,4.5; 19,1-5.)

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