Dienstag, den 18. September 1923
4. Mose 15,1-4; 3. Mose 7,28-38 (Das Friedensopfer)
Der Israelit, welcher ein Friedensopfer darbrachte, hatte dafür zu sorgen, daß die für die Priester festgesetzten Teile des Opfers ihrer Bestimmung zugeführt wurden. Die Brust und der rechte Schenkel kamen denselben zu. Alle Glieder der großen priesterlichen Familie, auch die Frauen und Töchter des Hauses Aaron sollten teilhaben an der „Brust des Webopfers“ und dem „Schenkel des Hebopfers“.*) (Lies 3. Mos. 10,14.15; 4. Mos. 18,11-13.18.19.) Die „Brust“ deutet hin auf das Herz, das in ihr wohnt, d. h. auf die Liebe, die Zuneigungen. Der „Schenkel“ oder die Keule ist ein Bild der Kraft. Wenn nun das Friedensopfer ein Vorbild auf Jesus ist, der sich für uns opferte, so erkennen wir, daß alle Glieder der jetzigen priesterlichen Familie, d. h. alle Glaubenden (vgl. 1. Petr. 2,5.9; Offb. 1,5.6) ihre Seele stärken und sättigen dürfen an der Liebe und der Kraft des großen Friedensopfers - unseres Herrn Jesu! - In dem Apostel Paulus sehen wir solch einen neutestamentlichen „Priester Gottes“, der seine Seele immer neu stärkte, indem er sich an der Liebe seines Heilandes erquickte und dessen Kraft in sich aufnahm. Er sprach von seinem Herrn und Erlöser: „Er hat mich geliebt und Sich Selbst für mich hingegeben!“ und „Er hat zu mir gesagt: Meine Gnade ist genug für dich, denn Meine Kraft wird in (deiner) Schwachheit vollbracht!“ - Bei Paulus sehen wir aber auch jene Reinheit in Gesinnung, Wort und Wandel, die von jedem „Priester Gottes“ erwartet wird.