Sonntag, den 8. Juli 1923
Psalm 133,1-3; 36,7-10
Zion, die Stätte der Gnade, ist nach Gottes Willen die Sammel- und Ausgangsstätte des göttlichen Segens - der göttlichen Lebensfülle. [Vgl. 5. Mos. 11,7-9; 12,4-12.] So wird es in vollendeter Weise im künftigen Tausendjährigen Reiche sein. (Vgl. Jes. [60;] 62,1-5; 66,10-14 u. v. a.) Dann wird das Volk Israel in demütigem, dankbarem Anhangen dem Herrn ein Volk zum Ruhme sein - auch untereinander in herzlichster Einmütigkeit verbunden: Jer. 32,37-41. Wo lautere, hingegebene Kinder Gottes beisammen sind, da erfährt man es auch heute: „Fülle von Freuden ist vor Deinem Angesicht, o Herr; Lieblichkeiten in Deiner Rechten immerdar!“ Wo wahre Eintracht ist - ob auch zunächst nur in kleinem, engstem Kreise - da breitet sie sich aus wie der Tau - da dringt sie weiter wie das duftende Öl! Sie bahnt sich ihren Weg von den Wenigen zum Ganzen - namentlich von den führenden Gliedern eines Kreises zu den anderen. Herzliche Gemeinschaft und Eintracht durch Liebe und einen vorsichtigen, heiligen Wandel auszubreiten unter dem Volke Gottes, ist eine Aufgabe, an der ein jeder von uns mitarbeiten darf und soll! Es ruht ein wunderbarer Segen auf demütiger Einmütigkeit bei aller Mannigfaltigkeit der geistlichen Gaben und Kräfte! [Lies 1. Kor. 12,4-31; 13,13.] Es ist köstlich, wenn ein Gläubiger in der Hingebung an den Herrn den anderen höher achtet als sich selbst! (Lies Röm. 15,5-7.) Da erfährt man schon hier im Tal der Tränen und des Todesschattens etwas von den Kräften der zukünftigen Welt - von den Segnungen des ewigen Lebens, deren wir uns bald beim Herrn freuen werden! (Lies Offb. 22,1-5.)
Wo die Deinen unaufhörlich sich bei Dir, Herr Jesu, freu’n!
Unser Herz frohlockt vor Freuden, wenn wir Dich, o Heiland, seh’n!
Jedes Herz in Liebe brennen dort, wo alles Liebe ist!
Preis und Dank und Lobgesänge werden wir Dir ewig weih’n!