BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1923
April 1923

Montag, den 16. April 1923


Man lese heute zum Überblick Kap. 3,1-10 aus Sacharja

Des Volkes Israel herrliche Zukunft war dem Propheten in Kap. 2 gezeigt worden. „Wie aber mag solches zustande kommen?“ Diese bange Frage bewegte ihn. Trotz vieler augenscheinlicher Gnadenerweisungen fehlte doch den neuhergestellten Beziehungen des Volkes zu seinem Gott noch die volle Heiligung, Festigkeit und Sicherheit! Das Priestertum, welches zwischen dem Volke und Gott vermittelte, befand sich in erniedrigtem, entweihtem Zustande. War nicht der gottesfürchtige Israelit gewohnt, den Hohenpriester im vollen Amtsschmuck seiner Prachtgewänder oder - am großen Versöhnungstage - in reiner weißer Leinwand ins Heiligtum eintreten zu sehen? Und nun erblickt der Prophet den derzeitigen Vertreter des Priestertums, den Hohenpriester Josua, in unreinen Kleidern an heiliger Stätte! Und neben ihm, zu seiner Rechten, eine finstere, unheimliche Gestalt: Satan, der alte, mächtige Widersacher Gottes und Seines Volkes, ihm widerstehend - ihn bei Gott verklagend. Welch ein Anblick! [Vgl. Hiob 1,6 - 2,10; Ps. 106,9.] - Der Hohepriester Josua stellt hier Jerusalem und das von seiner Höhe herabgesunkene Israel dar. In seinem Erzvater Abraham erwählt, war Israels ursprüngliche, hohe Bestimmung gewesen, „ein priesterliches Königreich, ein heiliges Volk“ für seinen Gott inmitten der Welt zu sein. (Lies 2. Mos. 19,5.6.) Nun aber war es so tief gefallen; Ungehorsam und Untreue hatten das Volk in die Gefangenschaft - an den Rand des Unterganges - gebracht. Allerdings hatte Gott in Seiner Gnadenmacht nach 70 Jahren einen großen Teil des Volkes befreit und nach Jerusalem zurückgebracht. Aber immer noch gab der praktische Zustand Israels und seines Priestertums dem großen „Verkläger“ scheinbar das Recht und Ursache genug zu solchem Eindringen ins Heiligtum, zu solcher Anklage! Und das ist dem erschrockenen Propheten auch gewiß: Behauptet der Teufel sein scheinbares Recht - dringt er durch mit seiner Anklage und seinem Widerstand, dann ist es für immer um Israel und sein Priestertum geschehen. Wahrlich, dies war ein außerordentlich bedeutungsvoller Augenblick! -

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