Sonntag, den 11. März 1923
4. Mose 13,30-33; Jesaja 35,3.4a
Für den Einfluß, den wir auf Andere ausüben, tragen wir alle eine große Verantwortung. Kaleb, dieser treue, glaubensvolle Mann, suchte den erwachenden Unmut des Volkes zu beschwichtigen und es zum Glaubensgehorsam zu ermutigen. Aber der böse Einfluß von der anderen Seite war stärker. (5. Mos. 1,28.) Menschen, die - wie hier das Volk Israel - die Kraft der göttlichen Gnade noch nicht kennen, sind viel mehr geneigt, auf die Stimme des Unglaubens zu hören als auf die Stimme des Glaubens. „Der natürliche Mensch nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist!“ - Wenn der Unglaube spricht, hüllt er sich meist in das Gewand des Verstandes und der Vernunft. Was die ungläubigen Kundschafter hier sagen, klingt sehr weise, aber die Hälfte davon ist - nicht wahr! Kanaan war nicht ein Land, das seine Bewohner verzehrte, sondern das sie gut und überreichlich ernährte. Was für unbewiesene Behauptungen - was für offensichtliche Lügen werden doch häufig im Namen der „Intelligenz“ und „Wissenschaft“ ausgesprochen - besonders wenn es sich um die Bibel und um das entschiedene Christentum handelt! Mit ganz unlauteren Mitteln wird da oft gearbeitet, um wider Christum und Sein Zeugnis zu streiten. (Lies 1. Kor. 1,19-29.)
Ja, der Unglaube macht unwahr - er macht auch verzagt und feige. (V. 33.) Vor wieviel Dingen fürchten sich die Menschen, welche den lebendigen Gott nicht fürchten wollen! Vor Unglücksfällen, vor Krankheit, vor allem vor dem Tod; vor bösen Geistern, vor dem Freitag, vor dem Kuckucks- oder Käuzleinsschrei und wer weiß, vor was noch! (Lies Spr. 28,1; Jes. 12,2.) Auch die Menschenfurcht ist eine Begleiterscheinung des Unglaubens. „Menschenfurcht legt einen Fallstrick; wer aber auf den Herrn vertraut, wird in Sicherheit gesetzt!“ [Lies 1. Sam. 17.]