Mittwoch, den 24. Januar 1923
Psalm 131,1; 18,27 (Luther 18,28)
Der Hochmut hat seinen Sitz im Herzen, aber zum Ausdruck kommt er häufig im Auge, dem Spiegel der Seele. Doch ist auch hierin, selbst unter Gottes Volk, Trug und Schein möglich. Manch einer hat ein gar frommes, sanftes Gesicht, wenn er unter den Gotteskindern ist; aber sein Herz und sein Betragen im Alltagsleben ist lieblos und hochmütig. „Ich weiß, mein Gott, daß Du das Herz prüfst und Wohlgefallen hast an Aufrichtigkeit!“ (1. Chron. 29,17.) Der Herr gebe, daß wir gerade, aufrichtige und demütige Leute vor Ihm und vor den Menschen seien - daß wir nicht anders dreinschauen, als wir es im Herzen meinen! - Den Stolz hoffärtiger Augen sucht der Herr heim und unter den Dingen, die Er haßt und die Ihm in der Seele zuwider sind, werden „hohe Augen“ an erster Stelle genannt. (Lies Jes. 10,12; Spr. 6,16.17; Ps. 101,4-6.) - Gottes Wort kann uns ein guter Schutz gegen den Hochmut sein. Es kommt nur alles darauf an, ob ich ganz lauter vor Gott stehe und Sein Wort auf Herz und Gewissen einwirken lasse! (Lies 5. Mos. 17,18-20.)