BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
Dezember 1922

Sonnabend, den 9. Dezember 1922


Man lese heute überblicksweise Sacharja 1,7 - 6,15

In diesen Kapiteln beschreibt der Prophet uns seine wunderbaren „Nachtgesichte“. Es waren nicht Träume, die er etwa im Schlaf gehabt hätte, sondern göttliche Offenbarungen, die sein inneres Auge, vom Geist Gottes erleuchtet, schaute - die sein inneres Ohr, durch den Geist Gottes aufgeschlossen, vernahm. - Viele Ausleger haben das Buch Sacharja mit der Offenbarung des Johannes verglichen. (So hat man - nicht mit Unrecht - von einer „Apokalypse [d. h. Offenbarung] des Propheten Sacharja“ gesprochen.) Beide, der alt- und der neutestamentliche Prophet, schauen in großartigen Bildern die Entwickelung und Vollendung des Reiches Gottes - den Aufgang und Niedergang der Weltreiche, den schließlichen Untergang aller gottfeindlichen Mächte und den endgültigen und ewigen Sieg des Reiches Gottes, herbeigeführt und vollendet in Christus! - „Ziehe deine Schuhe aus!“, es ist geweihter Boden, auf welchem du hier vor Sacharjas Bildern stehst, lieber Leser. Nur ein vom Geiste Gottes erleuchtetes Auge vermag sie annähernd in ihrer Großartigkeit und Schönheit zu erfassen. Nur der Heilige Geist vermag uns die Tiefen und Herrlichkeiten des göttlichen Wortes zu deuten! - Gottes Wort ist Wirklichkeit, ist Tat. Als wirkliche Erscheinungen und Bilder tatsächlicher Ereignisse schaut Sacharja Gottes Offenbarungen. Engelsmund deutet ihm die in „Gesichten“ erschlossene Reichsgottes- und Weltgeschichte. Sein Geist wird über die Schranken des irdischen Seins hinausgehoben; alles Niedere - Zeit und Raum - schwindet! Ganz dem Göttlichen und Ewigen zugewandt, vermag der Prophet, die Offenbarungen Gottes entgegenzunehmen und dem Volke zu vermitteln.

Es sich sieben Gesichte, die in Kap. 1 - 6 nebeneinander stehen, die sich aber nicht, wie oft irrtümlich angenommen wurde, zeitgeschichtlich aneinander reihen oder deren Erfüllung etwa aufeinander folgt. Vielmehr ergänzen und vervollständigen diese „Gesichte“ einander, führen einen schon dargestellten Gedanken oder Wendepunkt weiter aus und bringen ihn zum vollständigen Abschluß. I.: Kap. 1,7-17: Der Mann auf rotem Rosse im Myrtental; II.: Kap. 1,18-21 (Luther 2,1-4): Die vier Hörner und die vier Schmiede; III.: Kap. 2,1-13 (Luther 2,5-17): Der Mann mit der Meßschnur; IV.: Kap. 3,1-10: Die Reinigung des Hohenpriesters Josua; V.: Kap. 4,1-14: Der goldene Leuchter und die beiden Ölbäume; VI.: Kap. 5,1-11: Die fliegende Buchrolle und das Weib im Epha; VII.: Kap. 6,1-8: Die vier Wagen, mit Rossen bespannt.

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