BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
September 1922

Dienstag, den 19. September 1922


Haggai 2,10-19

Um dem Volke recht eindringlich noch einmal ans Herz zu legen, daß es durch seine undankbare Stellung seinem Gott gegenüber sich den bisherigen Mißwachs zugezogen - daß dieser eine göttliche Strafe für ihre Untreue und Gleichgültigkeit gewesen, legt ihnen der Prophet zwei Fragen über Heilig und Unheilig, über Rein und Unrein vor, die sie sich von den Priestern sachgemäß beantworten lassen sollen. [3. Mos. 10,8-11; 5. Mos. 33,10; Hes. 44,15.16.23.24.] Aus der gegebenen Antwort der Priester macht dann Haggai im Auftrag Gottes die Anwendung dieses Bildes auf den sittlichen Zustand des Volkes. Dieses - obwohl seit einiger Zeit bußfertig und eifrig - muß doch noch eindringlicher denn zuvor seine schwere Versündigung seinem Gott gegenüber einsehen, damit es um so eifriger in der Buße, in der Reinigung und Hingebung fortfahre!

Ein Zustand der Untreue, der Verblendung und Verunreinigung, welcher lange vorhanden war, ist auch nicht so schnell völlig behoben. Selbst wenn schon eine gründliche Hauptbuße und Wendung eintrat, muß der Heilige Geist doch noch viele einzelne Punkte und Gebiete gründlich beleuchten und das Gewissen in neuer Weise üben - es erst nach und nach in eine normale Tätigkeit bringen, denn es hat tiefen Schaden genommen. Dies alles ist wesentlich für Kinder Gottes, welche der Herr stillestellen und von Untreue und Unheiligkeit überführen muß! Die Sünde von Gläubigen hat noch viel ernstere Folgen als diejenige von Weltmenschen! Da gibt es nach der Umkehr noch manch schweren Kampf, ernstes Zerbrechen, wiederholte Beschämung; aber auch ein völligeres, dankbareres Erfassen der reinigenden, zurechthelfenden Gnade - ein seliges Getröstetwerden durch das Erbarmen Gottes! Da versteht man das Wort Jeremias: „Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue und nachdem ich zur Erkenntnis gebracht worden bin, schlage ich mich auf die Lenden. Ich schäme mich und bin auch zuschanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend (d. h. meiner verfehlten und verkehrten Vergangenheit)!“ (Jer. 31,19; lies aber auch Gottes wunderbar barmherzige Antwort V. 20!)

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