Dienstag, den 6. Juni 1922
Zephanja 3,10-13
„Sie werden weiden und lagern und niemand wird sie aufschrecken.“ Ja, das erlöste Volk Israel im kommenden Reiche der Herrlichkeit wird einer sorglosen, fröhlichen Herde gleichen, die unter dem liebenden Blick und der treuen Pflege ihres guten Hirten auf fruchtbarer Aue weidet und ruht, von keinem Feinde bedroht - durch kein Übel erschreckt: „Ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie leiten zu Wasserquellen … Er wird Seine Herde weiden wie ein Hirte; die Lämmer wird Er in Seinen Arm nehmen und in Seinem Busen tragen - die Schafmütter wird Er sanft leiten ... denn der Herr hat Sein Volk getröstet und Seiner Elenden erbarmt Er Sich!“ (Jes. 40,11; 49,10.13.) - Dürfen wir nicht viel von der Kostbarkeit solcher Weide schon jetzt schmecken, wenn wir als gehorsame, dankbare und glückliche Schäflein uns nahe zu unserem guten Hirten halten? Wenn ich die stillen Augenblicke, die Er mir mitten zwischen Unruhe und Arbeit gibt, ausnütze, um sinnend und betend Sein teures Wort zur Hand zu nehmen und mich Seiner Gnade zu freuen, dann werde auch ich rühmen können: „Mir mangelt nichts! ... Er führt mich ... Güte und Barmherzigkeit leiten mich und folgen mir ... Mein Becher fließt über ... Er bereitet mir einen Tisch angesichts meiner Feinde - der Böse darf mich nicht antasten!“ Allerdings befinden wir uns noch im Stande der Niedrigkeit und Unvollkommenheit, des Kampfes und der Versuchungen. Wie herrlich wird es droben sein, „wo nicht Welt noch Sünd’ mehr störet, nie ein Seufzer wird gehöret“. (Lies Hebr. 4,9-11; Offenb. 21,1-8.)