Dienstag, den 9. Mai 1922
4. Mose 10,3; 1. Petrus 1,15; 2,9.10
Der erste Zweck der silbernen Posaunen war, die ganze Volksgemeinde Israel zu berufen, sie zu besonderen Mitteilungen oder Freudenfesten vor Gottes Angesicht zu versammeln, so daß Er zu ihnen reden - Sich ihnen immer völliger offenbaren konnte. - So wendet sich Gottes heiliges Wort auch heute an die ganze Gemeinde des Herrn, ja, sogar an alle Menschen. Denn auch in die Gemeinde hinein werden wir gerufen und gebracht durch das Evangelium. Gleich einer Posaune hat das lebendigmachende Wort - die Stimme Gottes mich aus Sünde und Welt und Eigenleben (das geistlichen Tod bedeutet) herausgerufen, so wie die Stimme Jesu einst den Lazarus aus dem Grabe rief. Deshalb heißen auch alle, die dem Evangelium geglaubt haben und in die wirkliche Nachfolge Christi eingetreten sind, „Berufene Jesu Christi“, „berufene Heilige“. Ja, die ganze Gemeinde Gottes, bestehend aus allen lebendig gemachten Gläubigen, heißt in der Schrift „die Herausgerufene“ (ecclesia, oder Versammlung, Gemeinde, Kirche), da sie durch den göttlichen Ruf aus Welt und Sünde heraus zu Gott gebracht worden ist in Christo Jesu, dem Herrn. „Gott hat uns ... berufen mit heiligem Ruf - nicht nach unseren Werken, sondern nach Seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christo Jesu vor den Zeiten der Zeitalter gegeben, jetzt aber geoffenbart worden ist!“ [Vgl. Röm. 8,28.30; 9.23.24; 2. Thess. 2,13.14.]