BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
März 1922

Freitag, den 24. März 1922


Psalm 126,4

Noch war - zur Zeit, da dieser Psalm gedichtet wurde - das macht- und gnadenreich begonnene Werk der Zurückführung Judas in sein Land nicht vollendet. Die damals Zurückgekehrten waren im Verhältnis zu dem Gesamtvolke nur wie ein kleiner Vortrab. Ein wirklich gottesfürchtiger Jude, der Jerusalem liebte, mußte um der Ehre seines Gottes willen die Zeit herbeisehnen, da nicht nur die vielen noch in Babel befindlichen Glieder des Gottesvolkes, sondern auch die zehn Stämme, welche schon früher in die assyrische Gefangenschaft gezogen waren und sich völlig mit den Heiden vermischt hatten, zurückgeführt wurden!*) - So fleht hier der Psalmist: „Führe unsere Gefangenen zurück, Jehova, gleich Bächen im Mittagslande!“ Wie der Herr die ausgetrockneten Bachbetten im heißen Südlande Palästinas durch den Herbstregen wieder mit Fülle von Wasser füllt und dadurch das Land erquickt (Hiob 6,15-18), so - fleht der Psalmdichter - möge der Herr doch die noch in der Ferne und Fremde befindlichen Scharen des israelitischen Volkes zurückbringen in ihr Land, um dasselbe zu füllen und zu beleben. Dieses Flehen wird in der gewiß nicht fernen Zukunft - vor und bei Beginn des Tausendjährigen Reiches - wunderbar erhört werden. Gott wird Sich Seinem alten Bundesvolke von neuem gnädig zuwenden. Jerusalems Kinder werden zu Tausenden zu ihr zurückgebracht werden - sie, die einsam und kinderlos war, wird dann wie eine Mutter jubeln über die Menge ihrer Kinder! Scharen von Anbetern füllen dann die Vorhöfe des neuerbauten Tempels in Jerusalem, der uns in Hes. 40 - 48 aufs ausführlichste beschrieben wird. (Vgl. Hes. 37,26-28; 43,7-11.27b; 48,35b.) „Sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions und herbeiströmen zu den Gütern Jehovas ... und Mein Volk soll sich an Meinen Gütern sättigen, spricht Jehova, und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter Garten und sie werden hinfort nicht mehr verschmachten.“ (Lies die kostbaren Stellen Ps. 110,3; Jes. 49,17-21; 52,7-12; 62,4.5; 66,7-14; Jer. 31,7-17; Hes. 36,33-38; 37,1-15; Hos. 1,10 - 2,1 [Luther 2,1-3]; Mich. 2,12.13; Sach. 10,6-12.)

*) Ein wahrhaft treuer Israelit, der mit Gott Gemeinschaft hatte und Seine Gedanken und Ratschlüsse kannte, sah Israel immer noch und immerdar als das zwölfstämmige Volk Gottes an und harrte auf die Neu-Vereinigung aller „Geschlechter Israels“. (Vgl. 1. Kön. 18,30.31; Esra 6,17.) Und alle Propheten wie auch das ganze Neue Testament zeigen uns, daß diese Hoffnung und Erwartung sich dereinst im Tausendjährigen Reiche überaus herrlich erfüllen wird. (Lies Matth. 19,28; Apgesch. 26,7; Röm. 9,1-5; 11,1.2.25-29; Jak. 1,1; Offenb. 7,1-8.)

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