BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
Februar 1922

Sonntag, den 5. Februar 1922


4. Mose 9,17-23

Wollte Gott, daß wir Gläubige alle die hohe Bedeutung der göttlichen Leitung völliger erfaßten! Wie oft bilden wir uns eitlerweise ein und behaupten es kühn, daß „die Wolke“ sich gerade in der Richtung bewege, welche unserer Neigung entspricht! Wir wünschen etwas zu tun oder einen gewissen Weg einzuschlagen und suchen uns dann zu überzeugen, unser Wille sei der Wille Gottes! Anstatt göttlich geleitet zu werden, verführen wir uns auf solche Weise selbst! Unser Wille ist ungebrochen und daher können wir nicht richtig geleitet werden; denn das wahre Geheimnis, recht geführt - von Gott geführt zu werden, besteht darin, daß wir unseren Willen vollständig Gott unterwerfen - daß wir unsere Wünsche und Neigungen in den Tod geben, damit der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes unser Herz und Leben regiere. Da muß es noch viel Sterben für unser natürliches Herz geben. Nur die Sanftmütigen - die mit Christo Gestorbenen - „leitet Gott im Recht und lehrt die Sanftmütigen Seinen Weg!“ Bist du schon ein Sanftmütiger im Sinne der Schrift, mein Bruder, meine Schwester? „So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt zu tun, was dir frommt - der dich leitet auf dem Wege, den du gehen sollst. O daß du merktest auf Meine Gebote! Dann würde dein Friede sein wie ein Strom und deine Gerechtigkeit wie des Meeres Wogen.“ (Jes. 48,17.18; vgl. Ps. 25,4.5; 43,3-5; Spr. 4,10-13.18.)

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