Montag, den 23. Mai 1921
Psalm 121,3.4
„Der Herr - dein Hüter!“ - Eine große Schwierigkeit beim Reisen in unwegsamer, von Räubern und wilden Tieren unsicher gemachter Gegend ist die, einen Wächter zu finden, der auch tatsächlich die ganze Nacht hindurch wacht - der sich nicht der Trägheit und dem Schlaf überläßt, denn das könnte für die Reisenden verhängnisvoll werden.
Alexander der Große, der siegreiche mazedonische Eroberer, hatte einen treuen Freund und Feldherrn, Parmenius. Als man den König fragte wie er doch, rings von Feinden und Gefahren umgeben, so ruhig schlafen könne, erwiderte er: „Parmenius wacht ja!“ - Der Erzvater Jakob schaute ein herrliches Bild von der unablässigen Fürsorge Gottes, als er die erste Nacht als einsamer Wanderer auf freiem Felde schlief, einen Stein zum Kopfkissen. Da träumte er von der Leiter, die vom Himmel zur Erde herabreichte, auf der die Engel Gottes, diese Diener Gottes für Seine Heiligen, auf- und abstiegen. Und er hörte den Herrn sagen: „Siehe, Ich will dich behüten überall, wohin du ziehst!“
Diese Verheißung dürfen sich alle treuen Glieder des Volkes Gottes zu eigen machen! - Es ist ja auch sehr notwendig, daß „der Hüter Israels“ nie schlummere noch schlafe, denn auch der listige und mächtige Feind des Volkes Gottes schlummert und schläft nie: „Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge!“ Wie der Eine um uns besorgt ist, daß uns kein Schade geschehe, so ist der andere darauf bedacht, uns zu fällen und zu verderben! - Jehova-Jesus, der Hüter Seines ganzen Volkes - Jehova-Jesus, dein Hüter! Die gleiche Weisheit, die gleiche Macht, die gleichen Verheißungen, die über der Gemeinde im ganzen walten, sind auch in Kraft wirksam zur Bewahrung des einzelnen Glaubenden! Der Hirte der Herde ist auch der Hirte jedes einzelnen Schafes und wird darauf achten, daß Ihm auch nicht eines verloren gehe! (Lies Joh. 6,39.40.)