Sonnabend, den 26. Februar 1921
4. Mose 8,7
Nicht nur das Entsündigungswasser, auch das Schermesser war notwendig, um die Leviten für ihren heiligen Dienst zu reinigen. Das Messer hat eine einschneidende, verwundende, ja tötende Wirkung! So ist das Wort Gottes nicht nur ein reinigendes Wasser - es ist auch das „scharfe, zweischneidige Schwert, welches durchdring bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Mark und Bein und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens, und alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen Dessen, mit dem wir es zu tun haben!“ (Hebr. 11,12.13.) - Es ist bei den Kindern Gottes noch viel Gemisch von Geist und Fleisch. Viele sind in ihrem inneren Leben noch nicht frei von seelischem Gefühlswesen, das vor Gott nicht taugt. Die alte Natur macht sich häufig breit, das eigene Ich ist noch groß und stark - sei es nun bewußt oder unbewußt! Wollen wir aber brauchbar werden für Gott, so muß hier unbedingt eine gründliche Läuterung und Scheidung stattfinden. Das Gold unseres Glaubens muß gereinigt werden von den Schlacken des eigenen Wesens! Was vor Gott nicht taugt, muß in den Tod! Und deshalb setzt der Heilige Geist das Messer an. Ja, wenn wir uns nach ganzer Reinigung sehnen und ausstrecken, so werden wir selbst - wie die Leviten - das Messer des Selbstgerichts nehmen und alles wegschneiden und abtun aus unserem Herzen und Leben, was wir als fleischlich, seelisch, untauglich, ungöttlich erkennen!