Sonntag, den 23. Januar 1921
Nahum 1,8-11
Eine überschwemmende Flut - man denke an gewaltige feindliche Heeresmassen - soll Ninives Stätte gänzlich zerstören*) und mit Finsternis wird Gott Seines Volkes (Juda) Feinde, die damit auch Seine Feinde sind, verfolgen. Ist es nicht auch heute noch so, daß innere Verfinsterung und Verhärtung Gottes Strafe für die Feinde Seines Volkes ist? Es ist eine gefährliche Sache, auch nur irgendwie Stellung zu nehmen wider die wahren Kinder Gottes! (Vgl. Ps. 105,12-15; Sach. 2,8b.) Deshalb sollten alle, die es angeht, ihr Innerstes ins göttliche Licht gestellt sehen durch die Frage: „Was sinnet ihr gegen den Herrn?“ Er wird, wenn Seine Stunde gekommen ist, Sich bei der Ausführung Seines Gerichts von niemand in den Arm fallen und hindern lassen: „Er wird (Ninive) gänzlich zerstören.“ Nicht ein zweites Mal sollte das Volk Juda von den Assyrern so bedrängt werden wie in den Tagen Hiskias! - Mußte diese an Ninive gerichtete göttliche Drohung nicht einen starken Trost bilden für die gläubigen Juden in Nahums Tagen? War der Prophet nicht wirklich ein „Tröster“ für sie? Ebenso ist es heute für uns ein Trost, wenn wir hören: „Der Gott des Friedens wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten!“ (Röm. 16,20.)
V. 10: Mochten die Assyrer noch so widerspenstig und hinterlistig sein, mochten sie einem dicht verschlungenen Dornengestrüpp gleichen, das man nicht anzurühren wagt (vgl. 2. Sam. 23,6; Psalm 118,10-12) - mochten sie vom Hochmut berauscht sein, wie vom Wein - das Feuer des göttlichen Gerichts würde sie wie dürre Stoppeln verzehren, ihnen gänzlich und schnell ein Ende bereiten. V. 11: Die feindseligen Pläne und Absichten der assyrischen Könige wider Gottes Volk - man denke an den maßlosen Hochmut eines Sanherib in den Tagen Hiskias (Jes. 36)! - sollten dann heimgesucht werden.