BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1920
Oktober 1920

Mittwoch, den 20. Oktober 1920


Micha 7,18-20

Mit einem Lobpreis der unvergleichlichen Gnade, Barmherzigkeit und Treue seines Gottes schließt der Prophet - zugleich bewußt oder unbewußt anspielend auf seinen eigenen Namen, der ja bedeutet: „Wer ist wie Jehova?“ (Vergl. 2. Mose 15,11; 5. Mose 33,26-29.) Wie schon die einstige Erlösung Israels aus Ägypten, so stimmt die zukünftige, noch viel herrlichere Befreiung und Segnung des alten Bundesvolkes zum Lobe der göttlichen Gnade und Macht. In der einstigen Befreiung Israels aus Ägypten offenbarte sich vor allem Gottes erwählende und erlösende Gnade, während bei der zukünftigen Herzubringung und Segnung der Juden die vergebende, heilende, wiederherstellende Gnadenmacht Gottes in Christo in herrlicher Weise kund werden wird. - Wer würde durch Vers 18 nicht erinnert an jene Offenbarung Jehovas, die Mose empfing, nachdem Israel sich durch die Anbetung des goldenen Kalbes so schwer an seinem Gott versündigt - Mose aber Fürsprache für das Volk eingelegt hatte? „Jehova, Jehova Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit - der Güte bewahrt auf Tausende hin, der Ungerechtigkeit, Übertretung und Sünde vergibt!“ (2. Mose 34,6.)

Müssen nicht auch wir - ganz besonders, wenn wir die vergebende, zurechtbringende Gnade unseres Gottes neu erfahren haben, ausrufen: „Herr, wer ist wie Du?“ (Lies Ps. 35,9.10; 71,19-24.) - Ja gerade in Seinem Vergeben ist unser Gott uns so groß! Und nichts demütigt uns wohl tiefer, als daß wir dieses Vergeben so oft in Anspruch genommen haben. Es muß uns ja vor Augen stehen, welch hoher Preis erforderlich war, damit Gott als der Gott der Gnade und der Vergebung an uns handeln konnte! Er hat Seines eigenen Sohnes nicht geschont, um uns vom Gericht verschonen - um unsere Übertretungen übersehen und übergehen zu können. Wenn wir das bedenken, werden wir auch die kleinen Sünden hassen und fliehen. Würden wir aber dennoch von einem Fehltritt übereilt, so werden wir uns ernstlich beugen und Schmerz darüber empfinden. Wer es mit der Sünde leicht nimmt, beweist, daß Er weder Gottes vergebende Gnade noch Christi vergossenes Blut achtet und wertschätzt!

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Zuletzt geändert am 06.04.2019 19:15 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)