BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1920
Oktober 1920

Montag, den 18. Oktober 1920


Micha 7,15

Und was antwortet der Herr auf das inständige Flehen, das Sein Knecht für Sein altes - jetzt so weit abgeirrtes Bundesvolk zu Ihm emporsendet? O, Er will auch hier, wie es ja immer Seine Gepflogenheit ist, über Bitten und Verstehen tun. In solch herrlichen Macht- und Wundertaten des Gerichts über die Feinde - des Heils für Israel, wie in den Tagen des Auszugs aus Ägypten will Er Sich neu offenbaren. Man denke nur an die zehn Plagen, über Ägypten verhängt, an den Schutz Israels durch das Blut des Lammes, an die Spaltung des Roten Meeres und Israels Durchzug durch dasselbe, an den Untergang der gesamten ägyptischen Heeresmacht, an die wunderbare Versorgung des Gottesvolkes in der Wüste! Mit solchen Offenbarungen Seiner Macht und Herrlichkeit verspricht hier der Herr, in den Tagen der Endzeit wiederum in die Weltgeschehnisse eingreifen zu wollen zugunsten Seines Volkes. Wir denken so leicht, wenn wir von herrlichen Erfahrungen der Kinder Gottes früherer Zeiten hören oder lesen: „Ja, damals“, da griff Gott so herrlich ein zugunsten Seiner Glaubenden, aber heute? Und doch ist nur das Glaube, heute dem Herrn Großes zuzutrauen!

Der Gott eines Mose und eines David, eines Petrus und eines Paulus ist auch mein und dein Gott. Er ist Derselbe, gestern und heute und in Ewigkeit! Was ein Luther und ein Paul Gerhardt, ein Georg Müller und ein Hudson Taylor mit ihrem Gott erfuhren und erlebten, das kann und soll ich in meinem Teil genau so herrlich erfahren und erleben. Ihr Gott ist mein Gott und Seine Macht und Herrlichkeit, Seine Liebe und Bereitwilligkeit ist heute noch genau dieselbe. Es kommt nur darauf an, wieviel Hingabe, Vertrauen und Gehorsam ich Ihm gegenüber an den Tag lege! „Habe Ich dir nicht gesagt: wenn du glauben würdest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ (Joh. 11,40.)

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