BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1920
Oktober 1920

Sonnabend, den 16. Oktober 1920


Micha 7,11-14

Vers 11-13: Jerusalem, die von Gott geliebte Stadt, wird herrlich wieder aufgebaut werden in der Zukunft. Der Prophet sieht den Tag herannahen - es wird der Tag tausendjähriger Herrlichkeit sein. An jenem Tage wird die Schranke, welche bis dahin Israel nach Gottes Willen von den übrigen Völkern trennte, entfernt werden. Denn es werden ja ins Tausendjährige Reich nur solche Völker eingehen, die dem Herrn Jesus als dem König der Herrlichkeit huldigen und die Israels Vormachtstellung in der ganzen Welt anerkennen. Deshalb ist dann kein Grund mehr vorhanden, weshalb Israel nicht mit den Nationen verkehren und verbunden sein sollte. Von allen Himmelsgegenden werden Abgeordnete der Völker nach Jerusalem strömen, um den Herrn, den Gott Israels, anzubeten und Seinem Volke Ehre zu erweisen. (Vergl. Kap. 4,1.2.) Der Prophet nennt hier die beiden mächtigsten Reiche seiner Zeit, Assyrien und Ägypten (welche auch in der Endzeit von neuem erstehen werden), um darzutun, daß im Tausendjährigen Reich alle Mächte der Welt sich anerkennend der Oberherrlichkeit Israels beugen werden. „Von Ägypten (Mazor war eine Bezeichnung für Unterägypten, wurde aber von den Propheten als poetischer Name für ganz Ägyptenland gebraucht) bis zum Strome“ (Euphrat) - das umfaßt die Länder zwischen diesen Grenzen; dann aber werden noch ganz allgemein die Meere und Gebirge als Länderscheiden und Völkergrenzen genannt, um anzuzeigen, daß es im Tausendjährigen Reich kein Volk und kein Land geben wird, das nicht mit Israel und Jerusalem in freundlicher und achtungsvoller Verbindung stände. Vers 13 scheint zurückzugreifen auf die dem Tausendjährigen Reich vorangehende Gerichtszeit, in welcher Gott Israels Sünden heimsucht. Auch wir wollen nie vergessen, daß der Herr mehr auf unser Tun als auf unsere Worte sieht: „Von Ihm werden die Handlungen der Menschen abgewogen!“ (1. Sam. 2,3), und es heißt für jeden von uns: „Was irgend ein Mensch säet, das wird er auch ernten!“

In Vers 14 wendet der Prophet sich bittend an Jehova für das Volk, d. h. für den bußfertigen, glaubenden Überrest desselben. Er ruft Ihn an als den Hirten Israels, ähnlich wie Asaph in Ps. 80,1: „Hirte Israels, nimm zu Ohren, der Du Joseph leitest wie eine Herde - der Du thronest zwischen den Cherubim, strahle hervor (d. h. offenbare Deine Macht und Herrlichkeit zugunsten Deines Volkes)!“ (Vgl. Ps. 23; 100,3; 121; Jes. 40,11; Hos. 34,11-22.) - Wie die Schafe der Führung, der Versorgung und des Schutzes ihres Hirten so sehr bedürfen - sie würden sonst umkommen! - so kann Israel auch nur gedeihen unter dem sanften Hirtenstab Jesu Christi, seines Messias. (Vgl. Micha 4,6 - 5; 5,1-3.) - Ach, und wie nötig haben wir heute die Führung und Pflege unseres Herrn Jesu, des „Hirten und Aufsehers unserer Seelen“. (1. Petr. 2,25.) Wenn wir uns nicht täglich neu weiden und erquicken lassen auf den grünen Auen Seines Wortes - wenn Er uns nicht immer wieder hinführt zu den „stillen Wassern“ der verborgenen Gemeinschaft mit Ihm Selbst, dann verschmachtet unsere Seele; unser inneres Leben leidet Not. Bei wie vielen Schafen Christi ist dies der Fall. Sie suchen nicht täglich ein ruhiges Alleinsein mit ihrem guten Hirten! Wie soll Er sie da weiden? - Micha nennt das Volk Israel hier: „Die Herde Deines Erbteils“. Für den Herrn gibt es nichts Kostbareres als Sein erlöstes Volk! Das war im Alten Bunde und wird auch im zukünftigen 1000 jährigen Reiche Israel sein. In der Jetztzeit und für alle Ewigkeit bilden wir - alle, die mit dem Blute Jesu Erkauften - die „Herde“, die der Herr Jesus als „Sein Erbteil“ ansieht, die kostbarste Gabe Seines Vaters an Ihn!

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