Sonntag, den 18. Juli 1920
Micha 6,5
Micha fügt dann noch an: „Gedenke überhaupt dessen, was von Sittim bis Gilgal geschehen ist!“ Sittim war die letzte Lagerstätte Israels jenseits des Jordans in den Steppen Moabs (4. Mos. 22,1; 25,1; Jos. 3,1); Gilgal war die erste Lagerstätte des Volkes im Lande Kanaan. (Jos. 4,19 - 5,9.) In diese kurze Wegstrecke von Sittim bis Gilgal fiel nicht nur die bereits erwähnte Wandlung des Fluches in Segen, sondern auch die Besiegung der Midianiter, welche Israel durch Verführung zum Götzendienst verderben wollten (4. Mos. 25, bes. V. 16-18), der wunderbare Übergang über den Jordan, das Betreten des verheißenen Landes und die Beschneidung des in der Wüste geborenen Volkes, wodurch Gottes Bund mit demselben feierlich bestätigt wurde, sowie die erste Passahfeier in Kanaan. (Jos. 1 - 5; 12.) - Durch all diese Wunder- und Gnadentaten hatte Jehova tatsächlich den bösen Anschlag des Moabiterkönigs vereitelt und die durch Bileam verkündeten Segnungen herrlich bestätigt. Und in all diesen Erweisungen der göttlichen Allmacht und Liebe sollte das ach so undankbare, wankelmütige Volk rückblickend die von jeher bewiesene Bundestreue seines Gottes und somit dessen unantastbare Gerechtigkeit erkennen. - Ach, wie vergeßlich sind auch wir oft im Blick auf all das Große und Gute, das der Herr schon an uns getan! Wie unrecht tun wir häufig unserem großen Gott durch Kleinglauben und Mißtrauen! Wir wollen uns heute von neuem gegenseitig ermuntern zur Dankbarkeit: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was Er dir Gutes getan hat!“ (Ps. 103,2.)