Donnerstag, den 10 Juni 1920
4. Mose 5,5-8; Psalm 32,1-11
Gott erwartete, daß Sein heiliges Wort und Gesetz gewissenaufweckend unter Seinem Volke wirkte, daß solche, die ihr Gewissen mit unrechtem Gut belastet hatten, es auf die Dauer nicht aushalten konnten, sondern so beunruhigt wurden, daß sie kamen und ihre Sünden bekannten! - Soll und kann es nicht noch heute so sein unter Gottes Volk? Ja, Gott sei Dank, das Wort Gottes hat gewissenerweckende Kraft, und wenn wir uns demselben nicht verschließen, sondern es so zu uns reden lassen, wie es der Geist Gottes will, dann wird es auch an uns seine Kraft im Sündeaufdecken erweisen und uns mit unserem Gewissen unter das allsehende und alles durchdringende Auge unseres heiligen Gottes stellen. Wir sind selbst dafür verantwortlich, Gottes Wort, wenn wir es lesen und hören, in dieser Weise auf uns wirken zu lassen. Wenn wir wirklich Gottes Gnade und Heiligkeit kennen und lieben, dann werden wir es so wünschen und erbitten!*) Und wenn der Geist Gottes uns Unrecht erkennen läßt, dann sollen wir es auch bekennen! Der Weg des offenen Sündenbekenntnisses ist der einzige Weg zu wirklicher Gewissensentlastung, Vergebung und Reinigung; das haben viele Kinder Gottes zu ihrem großen Segen erfahren.