BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1920
März 1920

Montag, den 8. März 1920


Micha 1,1-7

Wie unaussprechlich furchtbar wird das einmal sein, wenn vor dem Zorne Jehovas die Berge wie Wachs vor dem Feuer zerschmelzen und die Täler sich spalten werden wie Wasser, das man an einem Abhang ausgießt! Wir hören übereinstimmend damit im Neuen Testamente: „Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb (so überraschend, so erschreckend!), an welchem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brande aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr verbrannt werden!“ (2. Petr. 3,10.) - V. 5: Gottes Strafgerichte haben klare Ursachen, nämlich die Sünden und Missetaten der Menschen - dazumal waren es die Sünden des Volkes Israel, heute sind es diejenigen der ganzen Welt - auch unseres Volkes und Landes! - Es ist stets ein enger Zusammenhang da zwischen Unglück und Sünde - dieser Zusammenhang ist meist viel unmittelbarer als man denkt und meint! - V. 5b: In großen Städten herrscht auch immer besonders großes Sündenverderben und geht von hier aus über das ganze Land; doch wird auch wiederum das ganze Land von Gott mit verantwortlich gemacht für die Sündengreuel der Städte, denn an dem dort offenbar werdenden sittlichen Verderben ist das ganze Volk mitschuldig!*)

V. 6: Die gottlose Stadt Samaria soll so zerstört werden, daß keine Spur von einer Stadt übrig bleibt und ihre Stätte dem Felde, dem Ackerlande gleich wird. (Das Bild entspricht der Lage Samarias auf einem Hügel in einem sehr fruchtbaren Landstrich, der sich nach Verschwinden der Stadt zur Anlegung von Weinbergen eignete. Aus dieser Lage erklärt sich auch das Werfen ihrer Steine ins Tal.) Bei der Zerstörung der Stadt sollen alle ihre Götzenbilder vernichtet werden, welche Jehova so sehr beleidigt und erzürnt haben!

V. 7: Da der Herr Seine Verbindung mit Seinem Volke immer wieder unter dem Bilde einer heiligen Ehe darstellte, bezeichnen die Propheten häufig den unerlaubten Verkehr Israels mit den götzendienerischen Nationen als Ehebruch und Hurerei. Die Schätze und Reichtümer, welche durch den von Gott verbotenen Umgang mit den Heiden nach Samaria gekommen waren, sollten zur Strafe auch wieder an die Heiden zurückgelangen dadurch, daß sie von den Feinden, welche die Stadt erobern und zerstören, weggeführt und wieder für ihren Götzendienst verwendet werden. (Bei der Eroberung von Städten wurden ja immer auch die materiell meist sehr wertvollen Götzenbilder und Tempelschätze als Siegesbeute mit weggeführt. Vgl. Jes. 46,1.2; Dan. 1,1.2.)

*) Die in V. 5 genannten „Höhen“ waren ursprünglich selbsterwählte Stätten, an denen dem Herrn ein Altar errichtet worden war. Aus diesem selbsterwählten Gottesdienst wurde aber vielfach sehr schnell offenbarer Götzendienst - ein Greuel in den Augen Gottes. Wir verstehen daher, daß diese „Höhen“ als besondere Sünde des Volkes gerichtet wurden. Die gottesfürchtigen Könige Hiskia, Josia, Asa und Josaphat zeichneten sich dadurch aus, daß sie mit heiligem Eifer jene „Höhen“ im Lande beseitigten und zerstörten. (2. Kön. 18,4; 23,8; 2. Chron. 14,2; 17,6.)

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