BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1919
Oktober 1919

Dienstag, den 7. Oktober 1919


Psalm 119,93.94

Vorschriften prägen sich uns am besten durch Befolgung ein; haben wir den Wert einer Vorschrift aus eigener praktischer Erfahrung kennen gelernt, so haftet sie in unserem Gedächtnis. Was das Herz belebt und kräftigt, das stärkt auch das Gedächtnis. Wir sind leider vielfach vergeßliche Leute; aber in der Schule des Herrn wird nicht nur unser Herz, auch unser Geist und Verstand geklärt, erzogen und gebildet. Es ist etwas Köstliches, wenn der Gläubige in stets vermehrtem Maße zum Herrn sprechen kann: „Dein Gesetz ist im Innern meines Herzens!“ Dies wird dann der Fall sein, wenn er wahrheitsgemäß vorausschicken kann: „Dein Wohlgefallen, o Gott, zu tun, ist meine Lust!“ (Psalm 40,8.) - Möchte doch unter den Kindern Gottes keines sein, das nicht schon etwas erfahren hätte von der belebenden, erquickenden Wirkung der göttlichen Befehle im praktischen Leben! Mit dem Gebot gibt Gott Seinen Kindern auch die Kraft, es zu erfüllen; deshalb ist der Stand des Gehorsams zugleich ein Gnadenstand, und umgekehrt: wer in der Gnade steht, der ist auch ein Kind des Gehorsams! - V. 94: Welch großes Glück, wenn ein schwaches Menschenherz zu dem großen Herrn Himmels und der Erde sagen kann: „Ich bin Dein!“ Ach, mit welcher Lust würde der Herr jedes Menschenkind als Sein erlöstes Eigentum annehmen; aber viele verweigern Ihm die Hingabe, das Herz! Auf Seine freundliche und dringende Bitte: „Gib Mir, mein Kind, dein Herz!“ antworten sie ausweichend oder gar mit einem glatten Nein! nicht bedenkend, daß nun ihr Weg unrettbar über kurz oder lang ins Unglück, ins Verderben geht. - Von der zweiten Hälfte dieses Gebets: „Hilf mir!“ will allerdings der Mensch, wenn er gerade einer Hilfe bedarf, gern Gebrauch machen. Aber was nützt ihn alle Hilfe von Gott in äußerer Not, wenn ihm nicht da geholfen wird, wo seine Not am größten ist - an seiner Seele?! - Wer jedoch in Tat und Wahrheit zum Herrn sprechen kann: „Ich bin Dein!“ der darf auch getrost bitten: „Hilf mir, rette mich aus meiner augenblicklichen Not! Du hast mir aus der Macht Satans und der Sünde herausgeholfen durch Deine erlösende Gnade, nun darf ich mich auch mit all meinen übrigen Anliegen zu Dir wenden!“ - Eine ganz besondere Zuversicht und Kraft wird sich unserem Gebet und unserer Seele allerdings mitteilen, wenn wir unsere Bitte: „Hilf mir!“ mit der Hinzufügung begründen können: „denn ich habe nach Deinen Vorschriften - d. h. nach der Erfüllung derselben in meinem praktischen Leben - getrachtet!“

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