Donnerstag, den 26. September 1918
Amos 3,1.2
Mit einem neuen Aufruf an das Volk, das Wort zu hören, das der Herr gerade im Blick auf sie redete, wendet sich Amos hier von neuem an Israel, indem er auch Juda mit einbegreift. O wie nötig haben auch wir es immer wieder, zum aufmerksamen Hören auf Gottes Stimme ermahnt zu werden und zu bedenken, daß das Wort Gottes uns gilt! - Aus allen Geschlechtern der Erde hatte Gott Israel allein zu Seinem Eigentum und damit auch zu Seinem Zeugen in der Welt erwählt und ergriffen. Deshalb war ihre Verantwortung eine so große - deshalb konnte Gott ihre Missetaten nicht ungestraft lassen, denn dieselben fielen vor aller Welt auf Seinen heiligen Namen zurück! Die göttliche Erwählung schützte also das sündige Volk nicht vor Strafe, sondern im Gegenteil - machte ihm dieselbe in besonderer Weise gewiß! „Wem viel gegeben ist - viel wird von ihm verlangt werden!“ (Luk. 12,48.) Das ist ein Grundgesetz im Reiche Gottes, das in der Christenheit und auch unter den wahren Gläubigen viel zu wenig Betonung und Beachtung findet! „In denen, die Mir nahe sind, will Ich geheiligt und vor dem ganzen Volke will Ich verherrlicht werden!“ spricht der Herr. (3. Mose 10,3.) Je näher du Ihm stehst, desto genauer nimmt Er es mit dir - desto mehr Dankbarkeit, Treue und Hingebung erwartet Er von dir - desto ernstlicher straft Er dich, wenn du sündigst! (Lies aufmerksam 2. Petr. 1,1-11.)
Bei Mose, diesem bevorzugten Knecht Jehovas, genügte eine Entgleisung, ein Ungehorsam - und der Herr konnte ihm nicht mehr gestatten, das Volk ins gelobte Land zu führen. Mose mußte vorher sterben, obwohl der Herr ihn das Land in seiner ganzen Ausdehnung und Schönheit vom Berge Nebo (Pisga) aus schauen ließ vor seinem Tode - aber hineinkommen durfte er nicht. (Lies 4. Mos. 20,6-13; 5. Mos. 3,23-28; 34,1-8.)