Montag, den 26. August 1918
3. Mose 24,13.14
Es ist eine tiefernste und heilige Sache um die Ausübung der Zucht und des Gerichts im Hause Gottes. Gott will dieselbe in erster Linie Selbst in der Hand behalten. (1. Petri 1,17; 4,17; Gal. 6,7.8.) Doch macht Er auch uns verantwortlich, die Heiligkeit in Seinem Hause und die Ordnung, Gerechtigkeit und Reinheit unter uns, Seinem Volke, aufrechtzuerhalten! Wo aber nicht dienende, auferbauende Liebe, verständnisvolle, helfende Barmherzigkeit unter den Kindern Gottes waltet, besteht auch kein Recht, über Fehler zu urteilen und das Böse zu rügen! – Wir sind füreinander verantwortlich, weil wir als Glieder Christi so eng und innig miteinander verbunden sind durch die Liebe! Deshalb sollen wir „aufeinander acht haben“ – nicht in richterlich beobachtender Weise, sondern nach des Heilandes demütiger, sanftmütiger und heiliger Art, „zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken!“ (Hebr. 10,24.) – Andererseits wollen wir stets bedenken, daß es heißt: „Wehe denen, die das Böse gut heißen und das Gute böse – welche Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis!“ (Jes. 5,20; 1. Kor. 5,2-8.)