Donnerstag, den 20. Juni 1918
3. Mose 23,23-25 (V. Das Fest des Posaunenhalls)
Dieses Fest ist indessen nicht nur ein Vorbild von der freudenreichen Heimrufung der Gemeinde in den Himmel, sondern gleichzeitig ein klarer Hinweis auf die noch zukünftige Berufung des Volkes Israel auf Erden – auf der Juden Heimkehr in das Land der Verheißung.*) Gott hat ja Sein Volk Israel nicht für immer verstoßen, wenn es auch um seines Unglaubens willen lange Jahrhunderte beiseitegesetzt war! Nach dieser langen Zeit, in welcher es für jenes Volk kein „Fest“, keine Offenbarung Gottes gab, will der Herr es dann wieder sammeln und segnen. Wenn der Herr Jesus Seine Gnadenabsichten hinsichtlich Seiner Gemeinde erfüllt hat, indem Er sie als Seine Braut zur Hochzeit im Himmel geführt und auf ewig mit Sich vereinigt hat, wird Er Sich Seinem Volke Israel auf Erden von neuem zuwenden: „Er wird Seine Engel senden mit großem Posaunenschall und sie werden Seine Auserwählten (aus Israel) versammeln von den vier Winden, von den äußersten Enden der Himmel bis zu ihren äußersten Enden.“ (Matth. 24,30.31; vgl. Jes. 11,12; 27,13.) Das also wird die Erfüllung jenes Festes des Posaunenhalls für Israel, das alte Bundesvolk Gottes sein! Gott schließt dann mit demselben einen neuen Bund der Gnade, der nie mehr aufgelöst wird, und es beginnen Freuden und Segnungen, wie Israel sie nie zuvor gekannt hat! Die alttestamentlichen Propheten reden davon in reicher Fülle. (Lies z. B. Amos 9,11-15; Zeph. 3,12-20; Sach. 10,6-12.) – Auch für dieses Fest des Posaunenhalls gab Gott die Vorschrift: „Keinerlei Dienstbarkeit sollt ihr tun.“ Die zukünftige Berufung Israels wird ganz aus Gnaden geschehen; alles Verdienst, alle Werkgerechtigkeit, nach welcher die Juden in früherer Zeit strebten und welche sie doch nie erreichen und erfüllen konnten, wird dann ausgeschlossen sein! Nur der Glaube, der in Christo Heil und Erlösung sucht und findet, wird sie zu den Freuden und Segnungen des Tausendjährigen Reiches führen.
Die in großer Menge für das Fest des Posaunenhalls angeordneten „Feueropfer“ (4. Mos. 29,1-6) weisen alle klar hin auf den Herrn Jesus und Seinen Versöhnungstod, durch welchen allein Israels Berufung und Begnadigung geschehen wird. Nichts anderes werden sie vor Gott bringen können und wollen, als was Christus für sie ist und getan hat, und so werden sie Gott annehmlich und wohlgefällig sein!