Sonntag, den 5. Mai 1918
1. Thessalonicher 5,25-28
Paulus wollte die Fürbitte seiner Brüder nicht entbehren; er wußte, daß ihm dadurch tatsächlich Gnadenerweisungen, Bewahrungen und Segnungen zugewendet wurden, die ihm anderenfalls fehlen würden! Wir unterschätzen vielfach die Macht und die Frucht wahrer Glaubensfürbitte. Angesichts der Feindschaft Satans wider die gesegneten Zeugen Jesu Christi sollten wir derer besonders gedenken, welche Gott zu Führern unter den Seinigen gemacht hat! - Der Bruderkuß unter den Brüdern war nicht eine Formalität, sondern der Ausdruck der brüderlichen Einheit ohne Rücksicht auf irdischen Stand und Bildung. Wenn der Glaube an Jesum diese menschlichen Schranken auch keineswegs beseitigt, im Gegenteil dieselben anerkennt, so sind sie doch hier in der Welt im Kreise der Gläubigen überstrahlt durch das Bewußtsein der Bruderschaft im Herrn! - Der Apostel macht hier keinen Unterschied zwischen geförderten Gläubigen und Neubekehrten, nein, seine durch den Heiligen Geist geschriebenen Unterweisungen sind für alle. Zum Schluß wünscht Paulus den Thessalonichern, was zu allen Stunden und in allen Umständen das Unentbehrlichste für den Christen ist: Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi! An ihr Mangel zu leiden heißt: Geistlich krank sein, von ihr überströmt zu sein heißt: Wachsen und glückselig sein!