Mittwoch, den 20. Februar 1918
Hosea 14,4 (Luther 14,5)
Auf das Bekenntnis der eigenen Sünde und Ohnmacht und auf das demütige Vertrauen und die Zufluchtnahme zur Gnade wird der Herr stets mit großer Barmherzigkeit antworten. Wir sehen in diesen Worten vor allem die Antwort Gottes auf die heute noch zukünftige Buße und Umkehr der Juden. Doch darf und soll jedes bußfertige, dem Herrn allein vertrauende Herz diese gnädigen Zusagen im Glauben für sich nehmen. Als barmherziger Arzt und liebender Vater zugleich kommt Gott dem aus weiter Sündenferne Zurückkehrenden entgegen. O, welchen Schaden hat der Abtrünnige erlitten durch seine eigene Verkehrtheit und Sünde, durch die Verführungen der Welt und die Tücke des bösen Feindes, häufig auch durch die Selbstsucht und Bosheit der Menschen! Solche Wunden sind nicht in einem Tage geheilt. Doch wenn der zum Herrn Zurückgekehrte sich nun demütig, willig und geduldig in die Hände des göttlichen Arztes gibt, der so heilig, weise und barmherzig ist, dann wird ihm völlige Heilung zugesagt. - Erst wenn der Mensch sich von der Sünde abwendet, kann er die Liebe Gottes glauben und erkennen. Wie gerne möchte Gott allen Menschen Seine Liebe erzeigen; hat Er doch für alle Sein Teuerstes geopfert, Seinen eingeborenen Sohn! Doch Tausende, auch in der Christenheit, wollen diese Liebe nicht verstehen; der Teufel und die Sünde haben ihnen die Augen verblendet und das Herz verstockt. Doch sobald ein Mensch sich von Herzen beugt mit seiner Schuld, erweist Sich Gott als der Gott aller Gnade, der um des Blutes Seines Sohnes willen reich ist an Vergebung. Sein heiliger und gerechter Zorn über meine Verkehrtheit und Sünde hat sich in vergebende, heilende Gnade gewandelt, als ich am Fuß des Kreuzes Christi zusammenbrach mit der Last und dem Bekenntnis meiner Schuld!