Montag, den 18. Februar 1918
Hosea 14,1.2 (Luther 14,2.3)
Angesichts des nahen Gerichts sucht der Prophet noch einmal das hochmütige, widerspenstige Volk zu einer aufrichtigen Umkehr zu seinem Gott zu bewegen; es sollte seinen tiefen Fall, seine Verschuldung einsehen und sich von ganzem Herzen zu Gott zurückwenden. - Um es dem Volke leicht zu machen, legt Hosea ihm sozusagen die Gebetsworte der Demütigung und Beugung in den Mund, mit welchen sie Annahme und Vergebung bei Gott finden konnten, wenn sie wirklich aus innerem Antrieb und Verlangen kamen. Ein aufrichtiges Schuldbekenntnis aus gedemütigtem, heilsverlangendem Herzen ist dem Herrn unendlich mehr wert, als alle äußerlich dargebrachten Opfer oder frommen Gewohnheiten! - Wenn wir - vielleicht zum erstenmal in unserem Leben - wirklich ehrlich herausgeben, was alles im Verborgenen unser Gewissen belastet und unser Herz und Leben befleckt hat, so ist gerade dies das erste wirklich Gute, das wir vor Gott bringen - das erste, was Er, der Heilige, bei uns anerkennen und von uns annehmen kann.*) Bist du schon einmal so zu Gott gekommen - nicht mit deiner Frömmigkeit und deinen vermeintlichen Tugenden oder guten Werken, sondern mit einem gebeugten Herzen und mit einem unumwundenen Geständnis deiner Schuld und Unreinheit? „Die Opfer Gottes (d. h. die Ihm wohlgefälligen Opfer) sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst Du, Gott, nicht verachten!“ (Ps. 51,17.) - Erst wenn unsere Seele erlöst ist von der Schuld und Macht der Sünde, können unsere Lippen in Wahrheit dem Herrn Psalmen singen und Ihm die Opfer des Lobes und Dankes bringen, die Ihn verherrlichen! (Lies Ps. 71,23.24.)