BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1917
Dezember 1917

Dienstag, den 18. Dezember 1917


Hosea 12,1

Nach dem kurzen, unvermittelt eingeschalteten Ausblick auf die heute noch zukünftige Begnadigung und endgültige Segnung des Volkes (Kap. 11,8-12), erhebt der Prophet von neuem Anklage gegen dasselbe und zeigt, wie der angekündigte Untergang des Reiches Israel nur zu gerecht ist und durch die Unbußfertigkeit und Herzenshärtigkeit des Volkes als unabwendbar besiegelt wird. Gott hätte so gerne noch einmal „sich’s gereuen lassen“ und das bereits verhängte Strafurteil aufgehoben. Aber Israel engte Gott so ein mit seiner Sünde, seine Lüge und Heuchelei war so groß, daß Ihm, dem Heiligen, die Hände gebunden waren. Unter einem so verhärteten Volke konnte Er Sich nicht mehr offenbaren, es sei denn durch das Hereinbrechen Seines vernichtenden Zornes! - Unter der Lüge und dem Trug versteht der Prophet vor allem die schreckliche Heuchelei, daß die Israeliten trotz ihres Abfalls und ihrer Abgötterei noch immer als das Volk Jehovas gelten wollten - daß sie den Kälberdienst zum Dienst Jehovas stempelten und ihre Ungerechtigkeiten und Sündengreuel mit dem Mantel der Frömmigkeit zu bedecken suchten. Nichts ist ja Ihm, dem „Heiligen, der treu ist“, mehr zuwider als eine Scheinfrömmigkeit, bei welcher der Mensch vorgibt, etwas zu sein, was er in seinem Innersten in Wahrheit nicht ist! - Mögen wir alle das mit ganzem Ernst bedenken! Nicht umsonst warnt der HERR Seine Jünger mehr als vor allen anderen Sünden vor der Heuchelei. O, wie leicht schleicht sie sich in das Herz und den Wandel des Christen ein! Wie schnell wird unsere Gottseligkeit zu einer Form, welcher der Inhalt, der wahre Herzensgehalt, verloren ging! Wer für einen ernsten Christen gelten will und hat doch die verborgene, persönliche Gemeinschaft des Herzens mit Gott eingebüßt oder noch nie besessen, der heuchelt, in Gottes Augen - mag er sich’s bewußt sein oder nicht! - Zügellosigkeit nennt es die Heilige Schrift, wenn der Gläubige sich in seinem Gewissen und Wandel nicht in allen Stücken gebunden fühlt an den Willen und die Gebote des HERRN - wenn der Heilige Geist unser Herz und unser praktisches Leben nicht regieren darf nach Seinem Sinn! HERR, gib mir ein aufrichtiges, dankbares und gehorsames Herz!

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