Sonntag, den 12. August 1917
Hosea 7,11.12
Ephraim war wie eine einfältige Taube geworden, welche das ihr gestellte Fangnetz nicht sieht; es hatte allen Verstand verloren. Unsere einzige Weisheit beruht in der Furcht Gottes, in der innigen Verbindung mit Ihm, im praktischen Gehorsam gegen Sein Wort! (Lies 5. Mose 4,5-7; Spr. 1,7; 2,6-8.) Weicht der Gläubige von diesem Wege, so geht ihm jede Einsicht verloren; er läuft in sein Verderben „wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, daß es sein Leben gilt!“ (Spr. 7,23.) - Was Israel zu jener Zeit drohte, war die „Last“ des „Königs der Fürsten“ (Kap. 8,10), d. h. die Bedrückung und Oberherrschaft des Königs von Assyrien. Von diesem mächtigen Herrscher schwer bedrängt, suchte Israel bald bei Ägypten Hilfe, dann wieder suchte es Assyriens Gunst, um es leichter zu haben. Doch war dies nur der Weg, um vollends in das Netz des Verderbens, in die Gewalt jener Großmacht zu geraten! In dieses Netz wird der HERR sie zur Strafe für ihren Abfall von Ihm verstricken. Sobald sie sich Assyrien tatsächlich zuwenden, wird Gott, wie ein Vogelsteller, das Netz über ihnen zuziehen und sie aus der Freiheit in die Gefangenschaft Assyriens bringen. „Wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat.“ (1. Joh. 2,11.) - „Ich werde sie züchtigen gemäß dem, was ihrer Gemeinde verkündigt worden ist.“ Dies ist ein ernstes Wort! Je besser wir den Willen Gottes gekannt, je klarer wir Sein Wort gehört haben, desto größer unsere Verantwortlichkeit, desto schwerer die Strafe für unseren Ungehorsam, für das Nichtbeachten Seiner Weisungen und Mahnungen! „Jedem aber, dem viel gegeben ist - viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern!“ (Lies Luk. 12,47.48.)