Pfingstsonntag, den 27. Mai 1917
„Ströme lebendigen Wassers.“ 2. Mose 17,1-17; Psalm 78,15.16; Jesaja 48,21
Als Mose einst in der Wüste den Felsen schlug, flossen Ströme erquickenden Wassers hervor, welche das ermattete, dürstende Volk erquickten. Für uns ist Christus der Fels des Heils, und seit Er Sich für uns hingab und von Gott geschlagen wurde im Gericht am Kreuze, sind die Quellen des Lebens und des Segens aufgetan, so daß immerwährend Ströme lebendigen Wassers fließen zur Erquickung dürstender, nach Rettung und Frieden verlangender Menschenkinder. (Lies Joh. 4,13.14; Offenb. 22,17.) „Leben in ÜberfIuß“ ist unser - der Glaubenden - Teil, seit Jesus nach vollbrachtem Werke droben verherrlicht ist zur Rechten Gottes und den Heiligen Geist herabgesandt hat, durch welchen „die Liebe Gottes ausgegossen ist in unsere Herzen“. (Joh. 10,10b; Röm. 5,5.) Der Heilige Geist ist ein Geist des Friedens und der Freude, ein Geist der Freiheit und der Kraft; durch Ihn ist uns nicht nur das neue göttliche Leben zugeströmt, sondern Er ist nun auch die Kraft zu einem Wandel, der Gott preist: „Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch durch den Geist wandeln!“ Tun wir dies, so entfalten sich die kostbaren Tugenden Christi als „Frucht des Geistes“ in unserem täglichen Leben: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“