BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1917
April 1917

Montag, den 30. April 1917


Psalm 106,28-31

Noch in der Wüste befindlich ging Israel von dem mit dem Namen Jehovas übertünchten Götzendienst des goldenen Kalbes zur offenbaren Huldigung heidnischer Götter über. (Lies Apgesch. 7,40-43; Amos 5,25-27.) Der Psalmsänger erinnert hier an Israels Aufenthalt in Sittim, gerade vor seinem Einzug ins gelobte Land. (Lies 4. Mose 25,1-15.) Dort ließ es sich von den Moabitern zum Dienst des Baal Peor verführen, mit dessen Opfermahlen die sündlichsten Gebräuche verknüpft waren. So tief war Israel gesunken, daß es den toten Götzen diente, statt dem lebendigen Gott!*) O, wie sehr erbitterte das Volk Gottes liebendes Herz und forderte durch sein freches Sündentreiben Seinen Zorn heraus. Vierundzwanzigtausend Menschenleben gingen an einer tödlichen Plage zugrunde, welche plötzlich ausbrach und das ganze Lager zu ergreifen drohte. Wohl dem Volke, das noch Männer hat, wie Pinehas, die sich nicht scheuen, öffentlich in heiligem Eifer die Sünde zu strafen. Möge Gott auch unserem deutschen Volke solche Männer erwecken, die dem frechen Sündentreiben wehren, das trotz allen Kriegsernstes noch vielerorts wahrzunehmen ist! Mögen die Kinder Gottes sich viel Gnade und Mut von oben schenken lassen, um - selbst völlig gelöst von allem fleischlichen Sinn - in heiliger Kühnheit wider das Böse aufzustehen und Zeugnis abzulegen: „Habt nicht Gemeinhaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, vielmehr aber strafet sie auch; denn was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich, selbst zu sagen.“ (Eph. 5,11.12.) - Ach, daß selbst an Gläubige eine solche Warnung und Mahnung ergehen muß, wie wir sie in 1. Kor. 10,8 in bezug auf jenes Ereignis in Sittim lesen! - An Pinehas sehen wir, was ein Mann vermag, der mit Gott und für Gott dasteht und handelt - wie er eine rettende Wendung der Dinge für ein ganzes Volk herbeiführen kann! Der heilige Eifer eines heiligen Mannes rettete Israel jenes Mal vom Untergang; Gott gebot der Plage Einhalt, verzieh Seinem Volke und krönte die Tat des Pinehas mit einem ewigen Friedensbund und mit der Ehre eines bleibenden Priestertums für sein Haus.

*) Vielleicht haben wir V. 28b auch so zu verstehen, daß bei jenen Schlachtopfern zugleich Totenbeschwörung getrieben wurde, die einen Verkehr mit den Abgeschiedenen herzustellen sucht, welche finsteren und betrüglichen Künste Gott Seinem Volke ja auf’s strengste untersagt hatte. (3. Mose 19,26.31; 20,6.)

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