Freitag, den 27. April 1917
Psalm 106,23
Gottes heiliger Zorn war entbrannt über dem treulosen Volke; alsbald wollte Er dasselbe verderben und vernichten. Doch gleich einem Helden, der kühn den Riß in der Mauer deckt, durch welchen sich das Verderben zu ergießen droht, hielt Mose Gottes rächende Gerechtigkeit durch seine dringende Einsprache und Fürbitte auf und erreichte schließlich eine völlige Begnadigung für das Volk! (Lies 2. Mose 32,7 - 34,10; vergl. 5. Mose 9,7-29.) Wer sähe nicht hier in Mose einen herrlichen Hinweis auf unseren großen Mittler und Versöhner, den Herrn Jesum Christum? Er stellte Sich in den Riß, ja, Er opferte Sein Leben und vergoß Sein heiliges Blut am Kreuz, um Gottes gerechten Zorn von einer schuldigen Menschheit abzuwenden und verlorene Sünder vom ewigen Verderben zu erretten. Hat Er nicht eine völlige Begnadigung erwirkt und erlangt für jeden Glaubenden, ja, dessen Berechtigung und Berufung zu Gottes eigener, ewiger Herrlichkeit? - Doch laßt uns auch erkennen, was überhaupt die Fürbitte eines Gerechten vermag. Wie eifrig sollten in dieser letzten ernsten Zeit die Kinder Gottes bei Gott für die ungeretteten Sünder eintreten, wie ernstlich auch füreinander flehen und beten! Wer wollte nicht eine so wirksame Macht, wie sie uns im Gebet, in der Fürbitte, in die Hand gegeben ist, zum Heile vieler und zur Ehre Gottes gebrauchen?