Dienstag, den 24. April 1917
Psalm 106,13-15
Israels Sünden werden uns zur Warnung vor Augen geführt. Gott will nicht, daß wir in die gleichen Fehler fallen; Er hat Gnade und Kraft genug, um uns vor denselben zu bewahren oder doch uns noch rechtzeitig davon zu heilen! - Vergaß Israel so schnell der wunderbaren Heilstaten des HERRN, so wollen wir Herz und Gedächtnis mit ihnen füllen. Die täglich gebrauchte Heilige Schrift sowie ein immer neues Danken und Preisen helfen uns dazu; denn wer für Gottes Gnadenerweisungen dankt, gedenkt ihrer auch. - Vers 13b: Neugerettete Seelen müssen es erst lernen, sich vor voreiligem Handeln zu hüten und den Rat, die Leitung des HERRN zu erfragen und abzuwarten. Und ach! mancher alte Gläubige hat dies zu seiner Schande noch nicht gelernt! Eigener Wille und eigene Wahl kann uns nur auf Abwege und zu Schaden bringen. So ging es Israel. Nicht zufrieden mit der reichen Versorgung, die Gott ihnen zuteil werden ließ, reizten sie Ihn durch ihr Murren und forderten in lüsterner Weise Fleisch. Und was Gott ihnen aus Liebe und zu ihrem Wohl versagt hatte, das gewährte Er ihnen im Zorn zu ihrem Schaden. - Hüten wir uns davor, in trotzigem Fordern Gott etwas abzwingen zu wollen oder „üble Bitten“ vor Ihn zu bringen, die nur auf die Befriedigung ungezügelter Begierden gerichtet sind! (Vergl. Jak. 4,3.) Viele schon haben hintennach die Erfüllung solcher Bitten als schwere Strafe empfunden und tief gelitten unter der „Magerkeit in ihren Seelen“. Das Erbetene war zur Scheidewand zwischen ihnen und ihrem Gott geworden und sie hatten die kostbare innere Gemeinschaft mit Ihm verloren, die so schnell eingebüßt ist, aber häufig erst nach schweren Kämpfen und unter vielen Schmerzen wiedererlangt wird.