Freitag, den 8. Dezember 1916
Psalm 102,25-28 (Luther 102,26-29)
Für den Glauben ist es sehr köstlich, Gottes Wundermacht in der Schöpfung zu erblicken, und jeder lautere Gläubige darf sich damit trösten:
Der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
Nicht nur aus der Anführung unserer Psalmverse in Hebr. 1, sondern aus so manchen Stellen der Schrift dürfen wir erkennen, daß Gott durch Christum das ewige „Wort“, die Welten erschaffen hat. (Lies Hebr. 1,2; Joh. 1,1-3; Kol. 1,16; Spr. 8,22-31.) Welch einen großen, herrlichen Heiland haben wir: Er ist der Schöpfer, Erhalter und Versöhner des ganzen Weltalls! (Kol. 1,19.20.) - Wohl werden „die jetzigen Himmel und die Erde untergehen“; aber „wir erwarten nach Seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnt“. (2. Petr. 3,13.) Wie ein veraltetes Gewand wird Gott die jetzige Welt „zusammenwickeln“ und beiseitelegen und sich in ein neues, unendlich herrlicheres Kleid von ewigem Bestande hüllen. - „Da nun dies alles“, was wir jetzt sehen, „aufgelöst wird, welche solltet ihr (Kinder Gottes) dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit!“ (2. Petr. 3,11.) Wie töricht und verhängnisvoll, wie weit unter ihrer Würde ist es für diejenigen, die ihrem inneren Leben nach schon jener neuen, unvergänglichen Schöpfung angehören, wenn sie Herz und Sinn ans Irdische, Vergängliche hängen! - Im Blick auf die Zukunft des „Samens Abrahams“ ist die Unwandelbarkeit Gottes und Seiner Gnadenratschlüsse ebenfalls von der höchsten Bedeutung! (Lies Röm. 11,25-29.) Deshalb schließt diese „Klage eines Elenden“ mit dem Lobe des ewigen Gottes; denn er weiß, daß die Söhne (Nachkommen) Abrahams, Isaaks und Jakobs dereinst in dem ihnen von Gott verheißenen Lande wohnen werden. Das neue Israel wird auf dem sicheren Grunde einer auch für sie geschehenen Erlösung vor Gott feststehen in Ewigkeit!