Montag, den 17. Januar 1916
3. Mose 11,20
Tiere, welche Flügel haben, aber sich trotzdem ganz auf der Erde bewegen, galten als unrein nach dem Gesetz. Wir können in den Flügeln eine bildliche Darstellung des Glaubens sehen. Wenn ein Mensch bekennt, Glauben an Gott und Sein Wort zu haben, aber dieser Glaube erhebt ihn in seinem Wandel und in seinen Interessen in keiner Weise über das Iridsche, Weltliche und Menschliche, so ist solch ein Glaube dem Herrn ein Greuel. Diese Art von Glauben ist Lippengerede und Formenwesen, das keine Früchte im praktischen Leben zeitigt, keine heiligende Wirkung auf Gesinnung und Wandel ausübt! Die Christenheit ist voll von Leuten, welche einen solchen Glauben haben. Die Schrift aber spricht: „Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber nicht Werke? … Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke tot.“ (Jak. 2,14.26; lies auch 1. Joh. 2,4; Matth. 7,21-23; Phil. 3,18-19.) Nicht um ausgesprochene Weltmenschen handelt es sich hier, sondern um Leute, die – um mit unserem heutigen Bilde zu sprechen - „Flügel“ haben, aber sie nicht gebrauchen: „Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleugnen sie Ihn und sind greulich und ungehorsam und zu jedem guten Werke unbewährt“ (Tit. 1,16).